Über Frankreich und Andorra auf die spanische Seite der Pyrenäen
Unsere Frühjahrsreise führt uns dieses Mal nach Nordspanien. Über das reizvolle Loiretal geht es in die Cevennen nach St. Enimie.
Kaffeepause in St. Enimie in der Tarnschlucht. Immer wieder schön.
Kurz vor Rubio an der N 260 finden wir eine idyllische Übernachtungsmöglichkeit auf einem Kiesplatz in den Bergen.
Die Füße sind am Morgen wie Eiszapfen und wir wachen früh auf.
Espana
Es geht weiter auf der N 260 über Pobla de Segur nach El Pont de Suert, wo wir Katalonien verlassen. Pittoreske Dörfer, verschneite Gipfel , wilde Flüsse kennzeichnen die Landschaft Aragons in diesem Bereich der Pyrenäen. Wir zirkeln durch die Serpentinen über Casteljon de Sos nach Campo, immer entlang des mit Schmeizwasser gesättigten Flusses Esera und genießen diese tolle Landschaft….
…bis wir keine Lust mehr haben auf fahren. Es ist herrliches Wetter, wir haben das Bedürfnis nach Bewegung und sollten im Auto etwas Ordnung schaffen. So steuern wir den Nationalpark Ordesa in Richtung Bielsa an und landen auf dem Campingplatz Valle de Anisclo, wo wir den Nachmittag ganz nach unseren Wünschen verbringen.
Ein Spaziergang am Rio Cinco rundet den Abend ab.
Über Logrono, wo wir eine Nacht auf dem Campingplatz verbringen, geht es weiter nach Bilbao.
Bilbao
Westwärts die Costa Verde entlang.
Nach Balmaseda beginnt die Region Kastilien. In der Ferne sieht man bereits die Kordilleren. Wir fahren bis Potes und genießen hier den gut ausgestatteten Campingplatz und die herrliche Natur.
Queso Tres Leche
Potes
Nach einem Milchkaffee geht es weiter in die Berge bis Posada de Valdeon. Von hier fahren wir eine schmale, steile Stichstraße bis Cain und begeben uns auf eine schöne Wanderung durch die Schlucht des Rio Cares.
Die Wanderung geht 12 km entlang des Flusses, wobei wir nur ein Teilstück gelaufen sind.
Das Wetter war perfekt, allerdings war Sonntag und viele spanische Familien hatten dieselbe Idee.
Wir übernachten auf dem 1450 m hohen Pass Puerto de Panderruedas.
3°Grad und Nebel am Morgen, ich bin dankbar für die Standheizung. Unser heutiges erstes Ziel Cangas de Onis liegt bereits auf der asturischen Seite der Picos de Europa. Zunächst geht es immer am Rio Cello entlang durch eine langgezogene Schlucht bis zum Ort Cangas. Danach geht es die Stichstraße hoch nach Covadonga, einem Wallfahrtsort und zu den Seen Lago de Ercina und Lago de Enol.
Man sieht in den Orten viele der für diese Gegend bekannten Horreos, das sind Maisspeicher auf 4 Beinen, hübsch anzusehen.
Durch dichten Nebel geht es die Passtrasse hoch, an der schönen Basilica de Covadonga vorbei.
Nebelwanderung zu den Eisenerzminen…
… und als wir das Auto erreichen, erbarmt sich die Sonne.
Die Gelegenheit nutzen wir für ein schlichtes Vesper mit dem leckeren Queso de tres leches und laufen dann noch zum See, wo uns erneut der Nebel überrascht. Da die Wetterlage eher nicht für weiteres campen in den Bergen spricht, entscheiden wir ans Meer zu fahren, bei Llanes, das ein recht netter Ort sein soll. Auf dem schmalen Bergsträßchen über El Mazuco überfällt uns erneut der dichte Nebel.
Wir folgen der Küste bis Hontoria zur Playa de la Hüelga und schauen uns alle Strände an. Jedoch erst am Hüelga finden wir was wir suchen. Ein traumhaftes Plätzchen über den Klippen mit Weitblick und kein Mensch weit und breit, nur Kühe und ein Pferd.
Playa de Gulpyuriund Bufones de Pria
Lugo
Luarca
Bei Monforte de Lemos beschließen wir in die Silschlucht zu fahren, um zu frühstücken. Es geht bis Castro Cardenas durch abenteuerlich angelegte Weinbaugebiete an steilsten Hängen, nur durch selbst angelegte Mäuerchen geschützt.
Die Sträßchen winden sich über A Teixeira nach Parado da Sil. Hier finden wir einen perfekten Picknickplatz für einen ausgedehnten Brunch bei den Os Balcones de Madrid. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Silschlucht.
Nach einer kleinen Wanderung durch den Kiefernwald zum Bach genießen wir die herrliche Sonne …
…und fahren dann weiter nach Ourense. Nicht jedoch ohne einen Abstecher bei der Kirche Santa Cristina aus dem 8.Jh. zu machen. Unvorstellbar, dass es zu dieser Zeit bereits möglich war, solche monumentalen Bauten zu fertigen.
Am Nachmittag quälen wir uns durch den Verkehr von Ourense zu den Thermalquellen, wo wir heute übernachten wollen.
Heute liegt eine lange Strecke vor uns. Wir wollen vom Tsavo West Nationalpark an die Küste. Bis zum Gate sind wir zwei Stunden unterwegs, bevor es auf den Nairobi-Mombasa-Highway bis Mariacani geht und schließlich nordöstlich weiter bis Kilifi.
Schauen wir mal, ob das alles so klappt. In Afrika weiß man ja nie.
Auf der Fahrt zum Gate wollten wir ins Ngulia Rhino Sanctuary, das ca. 30 km vor dem Ausgang des Parks liegt. Aber leider wird das Schutzgebiet nur für 2 Stunden am Tag für die Öffentlichkeit geöffnet. Und das ist von 16:00 bis 18:00 Uhr. Schade! Der Verkehr hier auf dem Highway ist richtig gefährlich. Es fahren 90% LKWS und Busse und es wird kriminell überholt, richtig ätzend.
…und so endet das dann mitunter
In Voi kurzer Einkaufsstopp, Geld holen und tanken. Bis Mariacani und dann an die Küste bei Kilifi. Hier kann man bei einer Ecolodge campen und die Sanitäranlagen benutzen. Die Lodge ist sehr schön und man kann es hier sicher gut ein Paar Tage aushalten, allerdings nicht als Camper. Man steht auf dem Parkplatz der Lodge. Wir werden nur zum schlafen im Auto sein. Hier kann man nämlich hervorragend essen und chillen. Und für uns geht’s morgen weiter.
A Rocha Watamu
Nachdem wir von Holger und Ulla eine Mail bekamen, dass sie in Watamu sind, beschlossen wir dorthin zu fahren. Auf der Küstenstraße sind es nur 50 km von Kilifi nach Watamu. Wir biegen auf die Turtle Bay Road ab und fast am Ende finden wir ein Hinweisschild A Rocha, dem wir folgen. Und tatsächlich befindet sich hier eine kleine Lodge, alles sehr familiär. Und was steht gleich beim Eingang? Das Auto von Ulla und Holger. Freuen uns, dass das ohne Absprache funktioniert hat. Wir bleiben auf alle Fälle zwei Nächte hier an diesem idyllischen Ort. Am Abend haben wir hier mit Colin, dem Leiter von A Rocha Kenia und seinen Freiwilligen, die an einem wissenschaftlichen Projekt arbeiten, gegessen und es wurde ein richtig interessanter Abend.
Nach dem Frühstück sind wir mit dem TukTuk zur Bio Ken Snake Farm gefahren. Eine äußerst interessante Führung durch die kenianische Schlangenwelt. Hier werden die Schlangen auch gemolken um das Serum gegen die tödlichen Gifte zu gewinnen. Die Ranger sind rund um die Uhr im Dienst um Schlangen oder Hausbewohner vor Schlangen zu retten.
Gedi Ruins Watamu
Gedi Ruins, eine Palastanlage aus dem 12. Jahrhundert, ebenfalls sehr interessant. Zu guter Letzt haben wir noch im super ausgestatteten Supermarkt von Watamu eingekauft und Samosas für alle besorgt. Bei Krautsalat, Samosas, Kaffee und Keksen ging der Nachmittag schnell vorbei. Für den Abend werden wir alle noch einmal zusammen mit unseren Gastgebern Pillaw essen.
Mombasa
Nachdem wir festgestellt haben, dass es im Stadtteil Nyali in Mombasa eine Backpacker Lodge gibt, die auch campen ermöglicht, geht es nun nach morgendlichem Schwimmen, üppigem Frühstück und neuerlichem Einkauf im gut sortierten Blue Marmalade in Watamu weiter nach Mombasa. Hier haben wir Tusker Cider entdeckt, der uns allen sehr gut geschmeckt hat.
Um 11:00 Uhr nach echtem italienischen Espresso und für Frank noch Linzertorte (Watamu ist die Hochburg der italienischen Touristen) machen wir uns auf den Weg, mit 4 Beef Samosas im Gepäck, falls uns der Hunger nochmal überfällt.
Kurz hinter Watamu gibt es eine Polizeikontrolle. Der junge bewaffnete Polizist will alles ganz genau sehen und frägt nach Waffen. Aber am meisten interessiert ihn unser Tusker Cider. Aber nach 3 Minuten können wir weiter fahren. Der Verkehr ist wie erwartet zäh und gefährlich im Großraum Mombasa.
Hier hat es mal wieder einen Unfall gegeben.
Wir haben Schwierigkeiten das Tulia Backpacker Hostel zu finden. In der maximalsten Vergrößerung bei Open Street Map entdecke ich es schließlich doch noch. Es liegt versteckt in einer Seitenstraße. Wir stehen hier vermutlich sicher. Es gibt Duschen und Toiletten. Für eine afrikanische Großstadt eine ganz passable Lösung. Fitnessstudio auf der Dachterrasse des Hostels
Mombasas Altstadt
Shimba Hills Nationalpark- Professional Campsite
Wühlen uns durchs Chaos von Mombasa bis zur Fähre Richtung Südküste. Die Fähre kostet fürs Auto 280 KSH (2,30 Euro).
In Kwale biegen wir ab Richtung Shimba Hills.
Auch hier darf am Gate wie überall an den Nationalparks kein Cash entgegen genommen werden. Leider mussten wir dann warten bis sich die Wolken verzogen hatten und die Verbindung des Kreditkartenlesegeräts wieder funktioniert hat. Nun konnte es weiter gehen zur Professional Campsite, wo wir durchatmen können, die Ruhe genießen können und mal nicht schwitzen müssen.
Ein kleines Hindernis galt es noch zu beseitigen. Am Nachmittag trudeln auch Holger und Ulla ein, die in Mombasa noch ihren Auspuff schweißen lassen mussten. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang und am Abend gibt es mal wieder Pfannkuchen.Dieser kleine Park ist überraschend schön. Wir dachten es kommen viele Touristen aus Diani oder Tiwi Beach. Aber es ist sehr wenig los und man kann die Ruhe geniessen.Wir haben alle so richtig gut geschlafen. Der starke Wind vom Abend lies irgendwann nach. Mit dem Sonnenaufgang bin ich aufgestanden und habe das Feuer wieder in Gang gebracht. Es kam ein deutsches Paar im Safaribus am Camp vorbei und fragte nach, ob wir denn keine Angst hätten? Das lies uns nur schmunzeln. Nach dem Frühstück gings auf eine Rundfahrt. Wir haben die verschiedenen Viewpoints besichtigt, Circuits abgefahren, waren am Sheldrick Falls Treffpunkt, wo uns zu viele Touristen unterwegs waren und sind am frühen Nachmittag zur Campsite zurück, unseren Grillabend vorbereiten. Rinderfilet, Folienkartoffeln, Krautsalat und gegrillte Paprika.
Kenias Küste
Twiga Lodge and Campsite
Am frühen Mittag sind wir in Diani Beach angekommen. Ich hatte Bilder von Hotelburgen an Kenias Stränden im Kopf und war wirklich überrascht wie wunderschön dieser Strandabschnitt ist.
Unsere Campsite bei der Twiga Lodge liegt ebenfalls richtig toll direkt am Beach – ein Treffpunkt für Afrikareisende seit Jahren. Lilly ist regelmäßig hier. Sie lebt nur noch in zwei verschiedenen Autos, eins in Europa und eins in Afrika und fühlt sich pudelwohl und glücklich. Jürgen, der viele Jahre hier in Afrika gearbeitet hat und für Europa nicht mehr tauglich ist, wie er selbst meint, verbringt ebenfalls einen großen Teil seines Lebens im südlichen Afrika. Ansonsten kommen am Nachmittag die Beach Organizer vorbei und wollen Verschiedenes verkaufen. Alles sehr relaxed und angenehm.
Begrüßungsdrink
Wir genießen den Strand und lassen es uns 3 Tage gut gehen. Am Abend gibt’s Lagerfeuer, Curryreis mit Karotten und Prawns und gegrillten Fisch. Und danach wird auf der Glut noch ein frisches Brot gebacken. Jürgen wurde wohl von dem Duft angezogen. Wir haben ihn zum Essen eingeladen. Auch Lily hat sich später dazu gesellt, die beiden wussten interessante Geschichten zu erzählen.
Tanzania
Peponi Beach Campsite zwischen Tanga und Pangani
Es sind heute 180 km zu fahren. Am Grenzübergang Lunga Lunga auf der kenianischen Seite waren wir in einer halben Stunde fertig. In Tanzania (Horo Horo) dauerte das Ganze doppelt so lange. Sie sind zwar technisch mit Computern besser ausgestattet, aber das scheint wesentlich zeitaufwendiger zu sein. Hier ein wichtiger Hinweis: hat man die Roadtax für 3 Monate oder länger in Tanzania bezahlt, erlischt sie bei der Ausreise in ein anderes Land und muss bei der Wiedereinreise ins Land erneut bezahlt werden.
Um 14:00 Uhr waren wir durch und froh, denn es ist inzwischen 34° Grad heiß. Ab ins kühle Auto. In Tanga trinken wir am Hafen im Forodhani Garden Kaffee und Zuckerrohrsaft. Es ist schon Viertel vor fünf als wir uns ans letzte Wegstück machen. Ab Tanga fährt man dann auf guter Gravelroad. Als wir im Peponi ankamen, war vor uns eine größere Gruppe Overlander eingetroffen und wir mussten zum ersten Mal befürchten, dass wir keinen Platz bekommen. Da wir aber kein Zelt benötigen, haben wir einen schönen Platz am Strand bekommen, mit Chillecke und Bar gleich nebenan.Peponi ist Kisuaheli und heißt Paradies. Es ist wirklich eine schöne und saubere Anlage. Wir verbringen hier drei entspannte Tage. Empfehlenswert ist die Pizza im Capricorn gleich nebenan. Erstaunlich gut und die indisch-kenianische Besitzerin ist witzig und erzählfreudig.
Lobster frisch vom Fischer gebracht, mit Bratkartoffeln und Aioli ein Genuss
Zebra Campsite bei Mkomazi
Es geht landeinwärts durch hügelige grüne, fruchtbare Landschaft. Obst findet man jede Menge an den Straßenständchen, wo wir uns auch für die nächsten zwei Tage eingedeckt haben. Was hier ausgesprochen lecker schmeckt sind die Jackfruits und Orangen. In Muheza gibt es den Abzweig zum Amani Nature Reserve, man sieht schon die Ausläufer der dortigen Berge, die zu den östlichen Usambarabergen gehören. Über Korogwe gelangen wir nach Mkomazi und 10 km weiter zur Zebra Campsite. Es ist ein ziemlich heruntergekommenes Camp nicht weit von der Hauptstraße entfernt – nur als Zwischenstopp zum Übernachten zu empfehlen. Die Lage am Pangani River ist jedoch sehr schön. Es hätte durchaus Potenzial. Wir bekommen vom Caretaker eine Hütte zur Verfügung gestellt, da die Duschen und Toiletten für Campinggäste schlimm aussehen. In der Hütte fließt Wasser aus der Dusche und die Toilette funktioniert, was will man mehr. Mit 3,50 € pro Person können wir hier günstig übernachten. Wir sehen viele verschiedene Vogel- und Schmetterlingsarten und finden es ganz idyllisch hier. Am Abend werden wir jedoch massiv von den Moskitos attackiert. Trotz Autan sind wir übersät mit Stichen.
Mkomazi Nationalpark
Dindira Special Campsite
Auch am Morgen sind die Moskitos wieder beißfreudig. Nach schnellem Frühstück machen wir uns zügig auf die Piste östlich der South Pare Mountains, die sich als Alternative zur Teerstraße etwa hundert Kilometer bis zum Zange Gate am Eingang des Mkomazi Nationalparks zieht. Wir wollen zum Abschluss noch einmal Ruhe, Einsamkeit und Tierwelt erleben.
Die Piste hat wirklich alles parat. Gute Allwetterpiste, Wellblech, steinige Passagen und Baustellen. Aber landschaftlich unheimlich schön und abwechslungsreich. Mal richtig grün mit Reisfeldern und Sisalplantagen, mal trockener und hügelig. Die Dörfer unterscheiden sich sehr. Am Njiro Gate des Mkomazi NP fragen wir nach, ob ein Permit erhältlich ist, leider muss man jedoch bis zum Zange Gate 30 km weiter fahren. Auch hier ist der Individualtourismus eher die Ausnahme. 2008 ist dieses ehemalige Gamereserve zum Nationalpark deklariert worden. Etwa 40 km breit und 130 km lang. Die Eintrittsgebühren betragen pro Person 30 USD sowie 30 USD für die Public Campsite bzw. 50 USD für die Special Campsite und 40 USD für das Auto. Die erste Nacht verbringen wir allein und ungestört auf der Dindira Special Campsite. Auf dem Weg dahin begegnen wir bereits Wasserbüffeln, Zebras, Elefanten und Giraffen. Auch eine Rappenantilope kreuzt unseren Weg. Wir picknicken am Dindira Dam, der jetzt um die Mittagszeit viele Tiere zum trinken lockt. Unser erster Eindruck ist überaus positiv. Ein schöner Park mit neuen Toiletten an den Picknicksites. Auf unsere Special-Campsite gibt es nichts außer Natur pur und das ist genau der richtige Abschluss für unsere jetzige Reise. Am Abend kochen wir Miracoli auf dem Hobo, es nähert sich plötzlich völlig lautlos ein Schwarm Schwarzstörche und lässt sich direkt auf dem Baum über uns nieder. Was für ein Schauspiel. Als die Sonne untergegangen ist, bestaunen wir den riesigen aufgehenden Vollmond.
Am Morgen war ich um 3:00 Uhr wach und konnte nicht mehr schlafen. So sind wir um halb vier aufgestanden, haben Müsli mit Joghurt gefrühstückt und uns um halb fünf auf Early Morning Gamedrive begeben. Es war natürlich noch stockdunkel. Da lag es nahe erstmal zur Dindira Picknicksite zu fahren und die aufgehende Sonne abzuwarten. Eine halbe Stunde haben wir gedöst und sind dann zum Vitevini Picknickplatz gefahren, wo Arbeiter gerade dabei waren ein Toilettenhäuschen zu bauen. Sie haben dafür zwei Monate Zeit und bleiben die ganze Zeit im Park. Wir wurden zum Frühstück eingeladen und haben gerne Tee mit ihnen getrunken. Zum Dank haben wir ihnen Orangen und Kekse geschenkt. Eine große Herde Elefanten bewegte sich unterhalb des Hangs von Vitewini. Auf der Weiterfahrt zum Norbanda Dam sahen wir zwei Geparden mitten in einer Gruppe Pferdeantilopen. Auf dem Dindira East Drive haben wir Dutzende Giraffen und Zebras getroffen. Hier haben wir auch unsere Mittagspause mit Schinkenomelett verbracht. Inzwischen sind wir sehr müde, das frühe Aufstehen macht sich bemerkbar und es ist ziemlich heiß. So fahren wir zum Public Campsite, wo es nicht so einfach ist einen Schattenplatz zu finden. Die Dornakazien sind sehr niedrig. Hier gibt es sogar Duschen und darauf freue ich mich heute ganz besonders. Leider sind die Tanks leer! So fülle ich einen Eimer mit dem restlichen Wasser und genieße wenigstens eine Eimerdusche. Auch hier sind wir alleine und die einzigen Touristen im Park.
Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Babus Camp und noch einmal um den Norbanda Dam. Wir sehen Sekretärvögel, viele Giraffen, Zebras, Warzenschweine und ein Kongoni….... bevor es um die Mittagszeit über Same auf der Teestrasse weiter bis Moshi geht. Wir haben noch zwei Tage in Moshi um das Auto für seine wohlverdiente Pause vorzubereiten und die Gedanken pole pole (langsam) Richtung Deutschland, Schnee und Kälte, aber auch Familie zu lenken.
Wir hatten vier entspannte Wochen, haben ein erfreuliches Bild von Kenia gewonnen und sind voller Vorfreude auf das nächste Mal, wo es wieder nach Kenia an den im Norden gelegenen Turkanasee gehen soll.
Hugo beim verzweifelten Versuch Nachwuchs zu zeugen. Mir gefällt insbesondere sein Gesichtsausdruck
Nach angenehmem Flug mit KLM und problemlosem Procedere bei der Ankunft, trotz vieler mitgebrachter Lebensmittel, waren wir gegen Mittag im Kilimandjarohouse. Frank hat gleich die Sicherungen am Kühlschrank repariert. Läuft! Die mitgebrachten Sachen sind verstaut und die Klamotten bereits durchgeschwitzt. Am Abend sitzen wir zusammen mit Roland, Holger und Ulla, die kurz nach uns ankamen, zum Vesper und sind dann auch bald alle ziemlich müde geworden.
Der nächste Tag ist mit Organisationsarbeiten, Werkstatt, Einkaufen und Stoffbeutel nähen lassen ausgefüllt. In Kenia gibt es ein neues Gesetz, das jegliche Art von Plastiktüten verbietet. Wir verbannen somit alles an Plastik was sich im Auto angesammelt hat (nicht ohne doch eine Rolle Müllbeutel sehr versteckt mitzuführen). Selbst die Plastikverpackung um das Toilettenpapier wird entfernt und durch Stoffbeutel ersetzt. Ob sich diese ganze Aktion bewährt, wird sich noch zeigen. Auf alle Fälle haben wir keine Lust die drakonischen Strafen zu zahlen (38.000 USD!), die auf entdeckte Plastikbeutel entfallen.
Marangu Coffee Tree House
Nun kann es losgehen. Wir wollen diesmal ziemlich gemütlich unterwegs sein und fahren daher nur kurze Etappen. Die erste geht zum Marangu Coffee Tree House auf 1700 m. Hier ist das Klima perfekt, das Camp blitzesauber mit herrlich grünem Rasen, warmer Dusche und schönem Garten. Wir sind um halb elf schon da und trinken erstmal Kaffee, sind ja schließlich im Coffee Tree House?. Für den Nachmittag haben wir eine Kaffeetour geplant.
Chamäleon auf dem Weg zur Kaffeeplantage
Babu Kahawa oder übersetzt Opa KaffeeSchmeckt übrigens überhaupt nicht!
Sind mit Tom, unserem Guide etwa 3 km gelaufen bis zum Haus von Babu Kahawa, ein älterer Herr, der uns auf witzige Weise die gesamte Prozedur vom Pflücken der Bohnen übers Schälen, Säubern und Rösten bis zum Genuss des fertigen Kaffees gezeigt hat. Ein wirklich interessanter Nachmittag. Haben uns sehr gefreut, dass Ulla und Holger noch mitkamen. Sie sind um die Mittagszeit am Camp angekommen. Den Abschluss der Tour haben wir am Gate des Kilimandscharo Nationalparks gehabt, wo wir die Schautafeln begutachtet haben. Tom hat uns dann noch Bananenbier und Wein besorgt. So konnten wir Ullas Geburtstag noch begießen und den Abend bei Käse und Crackern und Erzählungen ausklingen lassen. Hier am Kilimandscharo leben die Chagga, ein geschäftstüchtiges Volk. Sehr charmant aber auch schlitzohrig. So hat Tom bevor er ging noch einmal einen Betrag von 20000 TSH (8 Euro) eingefordert, trotz vorheriger Beteuerungen, dass der Ausflug in den Nationalpark garantiert umsonst ist. Naja, nachdem der Tourismus deutlich nachgelassen hat, wegen der unerschwinglichen Preise, muss man halt schauen wo man bleibt.
Lake Chala
Wir starten spät, da es zum Lake Chala nur 17 km sind und kaufen in Marangu auf dem Markt noch Obst und Gemüse. Sind um die Mittagszeit angekommen. Die Strecke ist nichts für Ungeduldige. Es wechselt zwischen 30 km und 50 km Geschwindigkeitsbegrenzung und natürlich Radarkontrollen. Es gab noch eine böse Überraschung am Gate zu dieser Game Management Area, denn die Regierung will neuerdings pro Person 42 USD. Das beinhaltet Eintrittsgebühr, Camping und Gebühren fürs Auto. Und es wird am Ende nochmals 18 % Mehrwertsteuer draufgeschlagen. Früher konnte man am Lake Chala sehr gut campen ohne die Deklarierung als Wildschutzgebiet (es gibt hier nur selten wilde Tiere). Als man uns am Campsite dann nochmal 13 Euro pro Person abgeknöpft hat, waren wir ganz schön sauer. Aber die Campsite wurde privat finanziert – klar dass die auch Geld verdienen wollen.Die Wanderung runter zum Kratersee nach unserem üppigen Mittagsvesper war sehr schön und am Ende ziemlich steil. Da haben wir dann den Ärger schnell vergessen. Ulla und ich haben verbotenerweise noch im See gebadet, bei kristallklarem Wasser. Es war fantastisch. Das Baden im See wurde verboten, weil einige Afrikaner ertrunken sind. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg gabs zur Belohnung für jeden ein Bier auf der Terrasse des Restaurants mit herrlichem Ausblick.
Kenia
Lake Jipe Tsavo West
In der Nacht hat es geregnet. Am Morgen kommt die Managerin der Lake Chala Lodge an der Campsite vorbei und erzählt uns von ihren massiven Schwierigkeiten bezüglich der Preisgestaltung der Regierung und des daraus folgenden Rückgangs der Anzahl an Touristen. Es ist wirklich jammerschade, dass dieses idyllische Camp eventuell bald geschlossen werden muss.
So kommen wir erst um halb elf los und fahren zunächst bis zur kenianischen Grenze. Hier muss das Carnet neu gestempelt werden. Auf tanzanischer Seite waren wir rasch fertig, wie immer mit einscannen der Fingerprints aller Finger.
Auf kenianischer Seite dauerte das Ganze etwas länger. Wir mussten erst nach Taveta fahren um Geld zu holen, da man die kenianische Roadtax (4500.- KSh für einen Monat) nicht mit Dollars oder Kreditkarte zahlen kann. Das alte Carnet ist ausgestempelt und das neue Carnet ist eingestempelt. Was sich als sehr hilfreich erwiesen hat ist das E-Visum für Kenia, das man wirklich einfach online vorher beantragen kann. Man legt einen Account an, auf dem das Visum zwei Tage nach Beantragung zum Download bereit steht, ausdrucken und fertig. Mussten noch auf Ulla und Holger warten, die ihre Roadtax für Tanzania noch nachzahlen mussten. Nach 2,5 Stunden waren wir durch. Nun fehlte nur noch die Versicherung für einen Monat (5000 KSH), die gibts im nahegelegenen Taveta. Der Versicherungsagent hat uns bis Taveta begleitet. Was uns erstaunt hat: es gab nicht einen Hinweis auf das Plastiktütenverbot.
Wenige Kilometer hinter Taveta biegen wir Richtung Lake Jipe zum Camp ab. Wir sind dann bereits im Tsavo West Nationalpark. Das Camp liegt direkt am See dessen Ufer gesäumt ist von Papyrusgras und Schilf, malerisch vor den tansanischen Pare Mountains. Es ist herrlich wieder mitten unter Impalas, Hippos, Krokodilen, Kongonis und unzähligen Vogelarten zu sitzen und diese Ruhe zu genießen. Da wir in Taveta 30 Eier gekauft haben, gibt es am Abend Pfannkuchen mit Speck.
Von Tsavo West nach Tsavo East zur Ndololo Campsite
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker zum Early Morning Gamedrive. Kommen allerdings erst um halb sieben los. Auf der Hauptpiste Richtung Maktau Gate erklettern wir einen Hügel und entdecken eine große Herde Büffel. Biegen dann von der Hauptpiste zu einem Wasserloch in einer schönen Grasebene ab und frühstücken gemütlich die restlichen Pfannkuchen von gestern mit Blick auf Zebras und Kongonis. Um halb elf geht’s zurück Richtung Taveta und weiter ostwärts auf guter Teerstrasse zum Lumo Conservancy, wo wir eigentlich heute campen wollten. Waren um die Mittagszeit dort, haben jedoch beschlossen mit Ulla und Holger noch bis Voi zum Gate des Tsavo East NP zu fahren und im Ndololo Camp zu übernachten, das sich 8 km hinter dem Voi Gate im NP befindet (wohl die einzige Campsite im Tsavo East). Auf der Strecke ging Holgers Kühlschrank-Batterie kaputt. In Voi findet er eine Toyota Werkstatt, die sie austauscht. Wir fahren einstweilen weiter zum Camp und werden belohnt mit unzähligen der berühmten roten Elefanten des Tsavo East. Die Safaricard wurde übrigens abgeschafft, der Eintritt bzw. die Bezahlung mit Kreditkarte ist problemlos, es wird mit Papiertickets gearbeitet und die Ranger von KWS sind absolut freundlich, korrekt und hilfsbereit. Genießen den Nachmittagskaffee in Gesellschaft der Ranger und Meerkatzen unter einer schattigen Akazie. Schließlich trudeln Ulla und Holger ein. Wir sind uns einig, dass wir unbedingt noch einen Abendgamedrive machen wollen. So fahren wir zunächst zum Kanderi Swamp wo es wieder reichlich Elefanten gab. Erstaunlich finden wir, dass trotz der großen Anzahl an Elefanten die Natur noch intakt ist. Es gibt genügend Gras zu fressen. Die Landschaft hier im Tsavo ist bezaubernd. Savanne und Sumpflandschaft, eingerahmt von Hügeln, wechseln sich ab. Über den Voi River Drive geht es zurück zum Camp. Nun ist es schon spät und wir sind alle müde. So gibt es nur Vesper und zum Nachtisch Cointreau.Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Morning Gamedrive ist angesagt. Komora, der Caretaker, empfiehlt uns zur Pipeline zu fahren und anschließend zum 40 km entfernten Arubadamm. An der Pipeline in der Nähe des Voi Gates finden wir fünf Löwen, eine ganze Familie. Es herrschte allerdings ein richtig aggressives Verhalten der anderen Safariautos, die die Lodgetouristen fahren. Wir wurden rücksichtslos überholt, nur damit diese Gäste zuerst vor Ort sind. Die Löwen waren sehr genervt von den vielen Autos und dem Rummel. So haben wir uns bald wieder auf den Weg gemacht und dann tatsächlich einen Geparden gesehen. Zunächst sah man nur den Schwanz, bis er sich aufgesetzt hat und richtig gut zu sehen war. Das Glück hielt an, denn auf dem Weg zum Arubadamm sahen wir noch einmal sieben Löwen auf einem Hügel liegen. Auf der weiteren Strecke haben wir Kongonis, Rappenantilopen, Zebras, Büffelherden, Hippos, Warzenschweine und und und gesehen.Am frühen Mittag sind wir zurück am Camp. Ulla und Holger haben sich dazu entschieden noch einen Tag mit uns im Park zu bleiben. Wir haben in der Zwischenzeit Wäsche gewaschen… … das Auto mal sauber gemacht, Brotteig angesetzt und heute Abend wollen wir Nudeln mit Ullas berühmter Tomaten-Olivensoße kochen. Wir hatten vorzügliches Essen mit der einzigen Flasche Rotwein, die für besondere Gelegenheiten wie diese gedacht war.
Chyulu Campsite Tsavo West
Nach kurzem Frühstück, währenddessen die Meerkatzen auf Holgers Dachzelt gekackt haben, sind wir um 8:00 Uhr zum Shop am Gate um noch einmal Wasser und 2 Dosen Tusker für die nächsten zwei Tage im Tsavo West einzukaufen. Wir fahren gemeinsam mit Ulla und Holger nördlich zum Galana River. Schauen uns zusammen noch den Crocodile View Point ……und die Lugards Falls an. Dann trennen sich unsere Wege. Wir fahren westlich durchs Manyani Gate zum Tsavo West und die Beiden östlich durchs Sala Gate nach Malindi. Am Gate habe ich mich erkundigt, ob es irgendwo Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Man hat mich zum Gefängnis geschickt. Fand ich lustig, also sind wir hingefahren. Tatsächlich waren Sträflinge in gestreiften Klamotten am streichen, aber für Obst und Gemüse hätte ich einen Passierschein benötigt. Das war mir dann doch zu unheimlich. Die Gefängniswärter hatten für heute wenigstens ihren Spaß und wir auch. Also ohne Vitamine weiter zum Tsavo River Gate (auch hier problemloses Bezahlen mit Kreditkarte) und dann zum Chyulu Campsite im Tsavo West. Vom Gate bis zur Campsite sind es nahezu 70 km. Es geht bis auf 900 m Höhe, auf Strecken die immer wieder aus Lavagestein bestehen und teilweise ziemlich holprig sind, durch sehr schöne Hügellandschaft. Die Zufahrt zur Campsite ist ziemlich holprig. Wir sind ganz alleine hier in der Wildnis. Es ist herrlich ruhig und erholsam.Am Nachmittag fahren wir zu den Mzima Springs, Süßwasserquellen die aus dem Lavagestein fließen. Über Kilaguni geht’s wieder zurück zum Camp. Wir sehen Rappenantilopen, Giraffen, Zebras, viele Dikdiks und eine Schlange, die die Piste überquert. Hier genießen wir den Sonnenuntergang bei Tusker, Couscous Salat und selbst gebackenem Brot mit Streichkäse. Um halb neun fahren wir los zum Chaimu Crater. Gleich nach der Ausfahrt vom Camp begegnen wir einer Hyäne. Wir parken im schwarzen Lavagestein und kraxeln hoch zum Kraterrand, wo man einen herrlichen Blick auf die umgebende Landschaft hat. Anschließend geht’s zum Roaring Rock. Auch hier lohnt sich der etwas einfachere Aufstieg. Es gibt oben sogar Schattendächer und Schautafeln. In der Ferne kann man bei klarem Wetter den Kilimandscharo sehen. Wir blicken aufs Rhino Valley und sind uns einig, dass wir uns das noch ansehen möchten. Wir finden dort zwei Büffel unter einem Baum, die uns erstaunt anblicken. Viele Impalas, Kongonis und Strauße. Buschhörnchen mit gestreiftem Schwanz und sehr viele Dikdiks springen immer wieder über die Piste. Wir fahren über die nördliche Piste zum Chaimu Lavariver.Diese Piste ist bergauf teilweise ganz schön anspruchsvoll. Wir sind schon fast zurück am Camp, haben aber noch keine Lust in der Sonne zu sitzen und bewegen uns nun nach Norden zum Chyulu Waterhole über den Mtito Circuit. Die Piste ist richtig gut. Das Waterhole ist jedoch unspektakulär und es gibt nun um die Mittagszeit keine Tiere. Da wir schon mal da sind, schauen wir uns den naheliegende Kamboyo Campsite an und machen hier Picknick. Unser Chyulu Camp ist eindeutig das Schönere und besser gelegene. Kamboyo eignet sich dann, wenn man über Mtito Andei (das nördliche Gate) ausfahren möchte. Nun geht’s aber zurück zum Chyulu Camp zum Kaffee trinken und Wäsche waschen. Außerdem ist das Brot schon wieder alle und es muss Neues gebacken werden. Heute war übrigens der heißeste Tag mit 37° Celsius. Alles in allem kann man sagen, dass Tsavo West landschaftlich sehr abwechslungsreich ist, aber weniger Tiere zu sehen sind. Tsavo Ost ist unwahrscheinlich tierreich, aber auch mit seinen Savannenlandschaften wunderschön.
Die Anreise nach Lilongwe war ziemlich anstrengend. Aufstehen um 2:30 Uhr, Fahrt zum Flughafen nach Stuttgart. Flug mit Air France nach Paris morgens um 6:00 Uhr, 3 Stunden Aufenthalt und weiter geht’s mit Kenya Airways bis Nairobi. Hier wurde es kurz stressig, denn wir kamen mit dem Final call an und wussten noch nicht das Gate für den Weiterflug über Lusaka nach Lilongwe. Problematisch wurde es erst in Lusaka, denn hier war ein Passagier zu viel im Flugzeug. Nach 3- maliger Kontrolle der Boarding-Pässe und vielen Zählrunden durch unterschiedliche Personen mussten alle wieder aussteigen und sich nochmal einer Kontrolle unterziehen. Um 3:40 aber mit einer Stunde Verspätung haben wir es geschafft. Wir sind in Vasbyt bei Stella und Fred in einen narkotischen Schlaf gefallen bis morgens um 8:00 Uhr, als ich im Schlafsack gekocht wurde. Wider Erwarten war es in der Nacht doch recht kühl, aber am Morgen wurde es schnell heiß.
Am nächsten Morgen besorgen wir uns noch die KFZ-Versicherung und fahren weiter bis Sunga Moyo.
Es geht am See entlang durch unzählige farbenfrohe Dörfer begleitet von Deep Purple, Beggars Opera und Eric Clapton.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt maximal 60 km/h, so ziehen sich die 260 km ganz schön in die Länge. Die Zufahrt zum Camp ist Erdpiste und ca. 2,5 km lang. Wir kommen in der Dunkelheit an, kurz nach 18:00 Uhr und es gibt erst einmal ein kaltes Zambesi Bier. Da wir im Supermarkt Hackfleisch eingekauft hatten, mussten wir noch kochen. Was wohl? Ja, Spaghetti Bolognese. Die malawischen Nudeln waren fürchterlich, nach 4 Minuten Kochzeit außen matschig und innen hart. Aber der Ausblick auf den See, das Plätschern des Wassers, die Geräusche der Tiere, wunderbar! Und wir sind zur Mangozeit hier! Alle Bäume hängen voll davon. Die Märkte haben ein üppiges Angebot, säckeweise stehen sie am Straßenrand und ich wundere mich, dass die untersten nicht zerquetscht werden. Aber das Beste ist, hier in Sunga Moyo stehen unzählige Mangobäume und das satte Plopp beim Herabfallen ist ein herrliches Geräusch. Wir werden so viele von diesen köstlichen Früchten essen bis wir genug haben.
Ausflug ins Dorf
Wir beschließen ohne Frühstück ins Dorf zu laufen um dort Bananen einzukaufen und werden auf dem Weg dahin von Alick (angeblich son of the chief, also eine Art Bürgermeister des Dorfes) abgepasst. Eigentlich will er uns seine selbst gemalten Bilder verkaufen. Er bringt uns dann jedoch zu Gernot, einem Österreichischer, der hier seit 16 Jahren mit seiner malawischen Frau wohnt und Unglaubliches geleistet hat. Er hat eine Schule aufgebaut und eine Kirche und trotz gesundheitlicher Probleme noch das Vorhaben ein Internat aufzubauen. Der Hintergrund ist, dass das Einzugsgebiet seiner Schule sehr groß ist und die Mädchen auf dem Weg in die Schule sehr verletzlich sind. So müssten sie den weiten Schulweg nicht jeden Morgen hinter sich bringen. Wir waren sehr beeindruckt von seiner Lebensgeschichte und seiner vollkommenen Zufriedenheit. Der Weg ins Dorf war dann natürlich wegen der fortgeschrittenen Zeit sehr heiß und das erfrischende Bad im See anschließend umso besser. Beim Kaffee haben wir uns dann mit dem holländischen Nachbarn über seine Entscheidung, hier zu leben, unterhalten. Am Abend sitzen wir im ersten leichten Regen draußen. Die Nacht ist schwül und warm.
Karonga Mikoma Beach mit Besuch des Museums
Wir starten um 8:00 Uhr. Es sind 295 km bis Karonga, wo wir im Museum den Malawisaurus anschauen wollen. Es regnet leicht und ist sehr schwül. Vor Nkhata Bay kommen wir an einer riesigen Gummibaumfarm vorbei, hier werden auch gleich am Straßenrand Gummibälle verkauft. Die Küstenstraße M5 am See entlang ist geteert und in gutem Zustand bis Nkhata Bay.
Danach beginnen die Potholes. Allerdings ist die Strabag schon dabei zu reparieren.
Wenige Kilometer weiter ist die Straße bereits top in Schuss bis Mzuzu.
Hier nutzen wir die Gelegenheit und kaufen nochmal Lebensmittel im großen, gut sortierten Shoprite. Nach der Grenze zu Tanzania wird das Einkaufen erst einmal nicht möglich sein. Nachdem wir aus Mzuzu heraus noch langsam unterwegs waren (es gab mal wieder kein Schild, das die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhebt) treffen wir 2 km weiter auf eine Polizeikontrolle am durchgestrichenen 50-er Schild und es war klar, hier wird abgezockt. 5000 Kwacha = 6 € . Zum Glück waren wir noch nicht so schnell unterwegs. Eine Zeitlang geht es schön am Fluss entlang durch die Berge und schließlich steil bergab Richtung See. Hier treffen wir on the road Martina und Rudi aus Schrobenhausen, die ein ganzes Jahr unterwegs sind. Am Mikoma Lodge and Camping stoppen wir kurz um sicher zu gehen, dass campen möglich ist und fahren gleich weiter bis zum Malawisaurusmuseum, das klein aber interessant gestaltet wurde. Kurz vor 5 sind wir zurück auf dem Mikoma Camping. Man kann es eigentlich nicht so bezeichnen. Wir zahlen 10000 Kwacha und es gibt nichts. Die Ablutions sind eigentlich für die Gäste der Strandbar und sehen auch so versifft aus, aber es gibt kein Wasser, also keine Toilette, keine Dusche, nur Lärm vom Generator, der die Bar bis zum Zapfenstreich mit Strom versorgt. Direkt vor unserem Platz. Ich will nicht jammern, aber empfehlen kann man DEN Platz bestimmt nicht.
Tanzania
Tanzania Blue Canoe Safari Camp, Matema
Wir starten um 7:30 Uhr. Es folgen etliche Roadblocks und der Zustand der Straße die letzten Kilometer vor der Grenze wird schlechter, viele unerwartete große Potholes. Der Grenzübertritt Songwe war auf malawischer Seite easy, obwohl die Grenzbeamtin sehr mit WhatsApp beschäftigt war. Auf tanzanischer Seite hat es in etwa eine Stunde gedauert. Das Visum kostet 50 USD, die Roadtax 65 USD, muss jedoch in tanzanische Schillingis getauscht werden und dann sofort auf der Bank einbezahlt werden. Korruptionsschutz! Die Jubilee Versicherung kostet für 3 Monate (Minimum) 50 USD, bezahlbar auch in TSH. Sehr hilfreich und türöffnend ist es, wenn man Kisuaheli spricht, das hat uns auch gleich bei der ersten Polizeikontrolle geholfen. Wir wurden freundlich begrüßt, willkommen geheißen und durchgewunken. Es geht nun über Kyela wieder zum Lake Nyasa (Malawisee) auf tanzanischer Seite.
Die Piste nach Matema wird momentan neu gemacht. In Matema biegen wir zum Blue Canoe ab, …
…passieren die Missionsstation, wo seit 17 Jahren eine deutsche Ärztin tätig ist und landen am Camp von Thomas und Leylad mit Sohn Simon. Die beiden haben hier ein Ecocamp aufgebaut und 2010 eröffnet. Es ist toll gemacht, insbesondere die Ventilated Pit Latrines und die Duschen.
Leylad ist Tanzanierin und ihr Sohn wächst dreisprachig auf. Ich gehe am Nachmittag mit Thomas, Simon und dessen Freund Oskar zum Fluss um Hippos zu suchen. Ich bereite Brotteig vor und am Abend nach Bratkartoffeln und Tzatziki treffen Christine und Stefan ein. Die Beiden sind Hebamme und Agraringeneur und arbeiten 5 Monate für eine kirchliche Organisation im Krankenhaus und bei der Erforschung eines Kräutergartens. Wir sitzen noch zusammen am Feuer und erzählen uns gegenseitig unsere Lebensgeschichten.
Nach dem Frühstück gehe ich mit Christine und Stefan auf Schnorcheltrip im Einbaum. Die Unterwasserwelt hat mich jetzt aber nicht vom Hocker gerissen. Obwohl klare Sicht war, gab es meiner Ansicht nach deutlich weniger Fische als früher.
Wir haben noch das Töpferdorf besichtigt und sind eine Stunde zu Fuß zurück zum Camp gelaufen, in der Hitze des Mittags. Typisch Mzungu. Da kam das gemeinsame Mittagessen mit selbst gebackenem Brot wie gerufen. Am Nachmittag haben wir uns erholt und sind abends zusammen essen gegangen, leckeres Veggiecurry und Käsespätzle (die Spezialität des Hauses).
Am Lagerfeuer haben wir weiter unseren Lebensgeschichten gelauscht. Es hätte noch Stunden so unterm Sternenhimmel weiter gehen können, aber wir wollen ja am nächsten Tag weiter.
Kisolonza Farm
Wir fahren 20 vor 9 los. Das Navi meint, es sind 415 km bis zur Kisolonza Farm. Ob wir das wohl schaffen? Alleine durch die 35 km Baustelle rumpeln wir über eine Stunde. Wenn diese Straße jedoch fertig gestellt ist, wird das dem Tourismus kräftig Vorschub leisten an diesem nördlichen Ende des Lake Nyasa. Nach dem Abzweig hinter Kyela (wo es den besten Reis geben soll) geht’s auf die Teerstraße und durch eine schöne Bergregion, wo die schönen großen Mangos gerade reif sind. Hier beginnen auch die ersten Teeplantagen. Es geht über Tukuyu durch fruchtbares Land. Das Klima ist perfekt mit 22°. Am Straßenrand werden Karotten, Kartoffeln und Krautköpfe verkauft. Kurz vor Mbeya hält uns eine Polizeikontrolle an und der Polizist behauptet, wir seien zu schnell gefahren. Dabei fuhren wir mit 30 km seit einer Viertel Stunde hinter einem Lastwagen her. Wir haben uns auf nichts eingelassen und den Beweis eingefordert, da hat er uns weiterfahren lassen. In Mbeya holen wir Geld am soeben erst eröffneten ATM an der Kreuzung, besorgen uns eine SIM-Karte mit M-Pesa und noch ein Mittagessen, kuku na chipsi, also Huhn mit Pommes. Die Strecke Mbeya – Makambako ist ziemlich ätzend. Es reihen sich die LKWs aneinander und es geht sehr zäh voran. Auch die weitere Strecke bis Iringa kostet viel Zeit und Nerven. Die Baustellen reihen sich aneinander und es geht immer wieder auf Schlagloch durchsiebte Ausweichpisten. Mit dem letzten Rest Tageslicht sind wir um halb sieben auf der Kisolanza Farm angekommen. Es gab dann nur noch Tee und Suppe, denn hier ist das Kima deutlich kühler. In der Nacht braucht man sogar mal wieder den Schlafsack.
Crocodile Camp bei Mikumi
Standheizung am Morgen! Wir kommen kurz vor 9 Uhr los. Die Temperaturanzeige zeigt in der Sonne 15°. Damit hatten wir nicht gerechnet. Auf der Farm gabs nicht wie erwartet Obst, Gemüse und Käse zu kaufen, so fahren wir weiter nach Iringa (56km), wo wir ins Hasty Tasty Two, das wir von früher kennen, zum Kaffee trinken gehen wollen.
So, der Bauch ist voll mit Kaffee und Zimtschnecken und für Mittag haben wir gleich noch Samosas eingekauft. Nun geht’s weiter zum Crocodile Camp bei Mikumi, 116 km.
Das Escarpment runter nach Mbuyuni ist ziemlich gefährlich, die Lastwagenfahrer überholen kriminell, da die schwerer beladenen Lastwagen bergauf kaum voran kommen. Es heißt hier extrem vorsichtig fahren….manchmal geht`s auch schief.
Die Außentemperatur zeigt nun 38° Celsius an und wir haben noch lange Hosen an. Am Crocodile Camp, das direkt am Great Ruaha und dem gegenüber liegenden Udzungwa Nationalpark liegt, heißt es erstmal umziehen und nicht viel bewegen. Wir lesen am Nachmittag mit Blick auf den Ruaha. Leider liegt das Camp an der Straße und die Idylle wird durch vorbeifahrende Autos und LKWs getrübt. Es könnte außerdem etwas Maintainment vertragen. Die Leute hier sind jedoch sehr nett und zuvorkommend. Wir dürfen sogar die selbst gebackenen, sehr leckeren Brötchen probieren. Allerdings sind auch die Meerkatzen scharf drauf und es heißt aufgepasst.
Morogoro Simbamwenni Camp
Es sind 183 km bis zum Simbamwenni Camp. Wir folgen weiter dem TanZam Highway am Udzungwa Nationalpark entlang… …und staunen über die unzähligen Baobabs. Die Strecke ist sehr reizvoll am Fluss entlang. Es geht weiter durch fruchtbares Land bis Mikumi. Hier decken wir uns mit Papayas,Tamarinde und Mangos ein. Die weiteren 50 km gehen mitten durch den Mikumi Nationalpark. Man darf nicht stehen bleiben und nicht fotografieren, sonst zählt das schon als Gamedrive und ist kostenpflichtig.
Wir sehen Warzenschweine, Impalas, Giraffen, Büffel und Zebras.
Sind um die Mittagszeit im wuselnden Morogoro, erledigen schnell den Einkauf im Supermarkt und werden auf dem Weg zum Simbamwenni von zwei Polizisten angehalten, die sich sehr für unser Auto interessieren. Es wird viel gelacht bevor sie uns durchwinken. Simbamwenni liegt im Nordwesten von Morogoro und schön ruhig unter Palmen, am Fuße der Uluguru Mountains.
Am Abend machen wir uns Tomaten-Bohnen-Thunfischsalat, es ist zu heiß zum kochen.
Kipepeo Beach Lodge Dar es Salaam South Beach
Heute haben wir 207 km zu fahren. Wir passieren riesige Sisalplantagen. Die Strecke ist zäh. Überall Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 50 km/h mit Speedbumps und die LKWs reihen sich aneinander. Um die Mittagszeit gehen wir unterwegs essen, es gibt „wali na maharagwe“ Reis mit Bohnen) und „ugali na mchicha“ (traditioneller Maisbrei mit Blattspinat). Vorzüglich, genau wie wir das lieben, mitten im Gewusel und das für 80 Cent pro Essen. Es geht weiter über ein Dorf mit dem lustigen Namen „Picha wa ndege“ was so viel heißt wie „Bild des Vogels“ nach Kibaha, wo wir uns noch einen traditionellen Mkeka (Bastmatte) und einen Korb fürs Obst kaufen und dann folgt das Chaos der Straßen von Dar es Salaam. Bis zum South Beach über die neue Nyerere Brücke… …braucht es wegen des stockenden Verkehrs und vieler Baustellen über eine Stunde, wir sind also insgesamt von Morogoro bis zum Kipepeo Beach Camp gute 6 Stunden unterwegs gewesen. Aber das Bad im warmen Indischen Ozean lässt einen schnell die ätzende Fahrerei vergessen. Wir essen am Abend nur noch Obst, da wir bei dem riesigen leckeren Angebot zu viel eingekauft haben.
Selous River Camp Mloka
Wir verlassen das Kipepeo Beach Resort um 8 Uhr Richtung Kibiti. Es sind 238 km bis zum Selous River Camp und erstaunlicherweise zeigt das Navi eine direkte Verbindung vom South Beach nach Süden auf die Teerstraße bis Kibiti an, ohne über die Kigamboni Fähre oder die Nyerere Brücke und das Verkehrschaos von Dar fahren zu müssen. Da sind wir mal gespannt was uns erwartet. Auf Nachfrage bei einem Polizisten einer Roadcontrol bekommen wir bestätigt, dass die Strecke machbar sei. Wir werden sehen.
Die Strecke bis Kibiti ist nicht nur völlig problemlos zu befahren. Sobald man aus dem Einzugsgebiet von Dar es Salaam heraus ist, wird es herrlich grün, sehr fruchtbar. Kokospalmen, Mangobäume, Jackfruitbäume mit riesigen Früchten und natürlich Bananenstauden, Papaya-Bäume, Cashewbäume und Guavenbäume so weit das Auge reicht. Die Teerstraße geht nun bis Mtwara, was dem abgelegenen Süden sicher Auftrieb verleiht.
In Kibiti wurden wir von der Polizei angehalten. Man zeigt uns ein Handybild mit unserem Auto und behauptet, wir seien statt 50 km 56 km pro Stunde gefahren. 30000 TSH Strafgebühr. Nach kurzer Verhandlung haben wir 10000 TSH (3,80 €) bezahlt und durften weiter fahren. Es sind noch 100 km bis zum Camp, nun auf gewohnter roter Erdpiste.
Um 15:00 Uhr haben wirs geschafft.
Wir sind im Selous River Camp am Eingang des größten Wildreservat des afrikanischen Kontinents, zum Weltkulturerbe erklärt, jedoch stark bedroht durch Wilderei und Uranfunde. Bereits 1896 hat die deutsche Kolonialregierung hier Schutzzonen eingerichtet, somit ist der Selous auch das älteste und tierreichste Reservat, größer als die Schweiz.
Leider hat die aktuelle Regierung beschlossen alle Preise für die Nationalparks hochzusetzen, weil sie weniger, dafür gut betuchte Gäste im Land möchten. Schade, so wird der Selous, unser Lieblingspark für dieses Mal der einzige Park bleiben, den wir besuchen.
Wir sitzen nun am Rufiji und blicken auf den Fluss und die Hippos. In den Bäumen unseres Camps springen die Kolobusaffen zwischen den Bäumen.Abends sitzen wir beim Kilimanjarobier – ans Abendessen kochen denkt keiner von uns, es ist viel zu heiß. So essen wir nur Cracker, Käsewürfel und gesalzene Gurke und finden, dass das genau das Richtige ist. Trotz des schwülen Klimas haben wir gut geschlafen und sind mit dem Grunzen der Hippos und dem Zirpen der Zikaden aufgewacht. Heute ist nur am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Rufiji geplant.Am Morgen machen wir einen Spaziergang zum Fluss. Um vier geht unser Boattrip los. Wir sehen badeentengelbe Webervögel, deren Männchen die Nester bauen, immer zwei bis drei um die Weibchen zu beeindrucken. Beaeater, die unzählige Nester in den Steilwänden bauen um ihre Feinde zu verwirren. Letztendlich legen sie die Eier nur in eines dieser Nester. Wir sehen Seeadler, Hammerköpfe und Kingfisher und natürlich unzählige Hippos, die doch immer wieder faszinierend sind.Immer wieder ein Schauspiel ist der Sonnenuntergang, den wir auf einer Insel genießen bis der orangerote Ball von der Wildnis verschluckt wird.Wir freuen uns nun auf morgen, wir wollen zum Tagalala Campsite im Park fahren.
Jimmy, der Manager vom Selous River Camp hat organisiert, dass wir ein Permit bekommen.
Ist in Tanzania nicht so einfach. Als Antikorruptionsmaßnahme dürfen die Ranger am Gate kein Bargeld abwickeln, also muss die Parkbuchung im Voraus getätigt werden. Zum Selous gibt es jedoch keine Buchungsplattform im Internet. Laut Jimmy dem Manager vom Selous River Camp kann man ihm aber eine Email vorab schreiben, dann kümmert er sich darum. Man bezahlt ihn und erhält eine Permitnummer mit der man passieren kann. Da der Individualtourismus in Tansania nicht weit verbreitet ist und auch nicht gefördert wird, geht man einfach davon aus, dass der Touroperator alle Buchungen getätigt hat. Jimmy hat das nun alles gemanagt. Die Preise sind allerdings gesalzen.
Selous Game Reserve Lake Tagalala
Nachdem wir die langwierige Bezahlprozedur hinter uns gebracht haben, waren wir um 10:00 Uhr am Mtemere Gate. Es sind etwa 50 km zu fahren. Die Hauptpiste, die den nördlichen Teil des Selous nordwestlich bis zum Matambwe Gate quert, ist ganz gut befahrbar. Wir machen einen Abstecher zum Lake Siwandu und stellen fest, dass alle Nebenpisten nur mit gutem GPS-Material zu finden sind, da Tracks4Africa hier wenig zu bieten hat. Aber auch mit Open Street Maps sind die Verläufe doch oft anders als angezeigt. Zum Glück habe ich da Frank, der einen super Orientierungssinn hat. Zwischendurch regnet es mal eine zeitlang und man merkt sofort wie die Black Cotton Soil schmierig wird und unser Idefix sich durchwühlen muss. Bei einem unserer Abzweige hören wir den Todesschrei eines Tieres und sehen die Geier und Marabus kreisen. Wir bewegen uns in die Richtung und finden zwei große Hyänen und weitere Marabus. Den Riss finden wir nicht. Am Lake Tagalala staunen wir über die Schönheit dieses Parks, die vielen Giraffen, Impalas, Warzenschweine und Vögel und über die vielen Jungtiere. Ist natürlich die beste Zeit für Nachwuchs nun zu Beginn der Regenzeit, wo alles grün und saftig ist. Von der Hauptpiste bis zum Tagalala Campsite sind es 17 km üble Piste. Es geht über Äcker, aber auch tiefe Senken und auch schön zu fahrende Passagen. Das letzte Stück zum See ist bereits ziemlich zerfurcht und rutschig. Wir finden hier keine Feuerstelle und beschließen, da ein Gewitter aufzieht, sicherheitshalber auf einer Anhöhe zu campen. Wenn es regnet wird es nicht mehr möglich sein vom See weg zu fahren. Auf der Anhöhe angekommen sind wir uns einig, dass der Selous mit der schönste Park von allen ist, die wir gesehen haben.
Umgeben von Giraffen, grasenden Hippos, ……in der Ferne brüllenden Löwen und unzähligen Hyänen haben wir noch lange den Sternenhimmel bestaunt.Als wir um halb vier wach wurden, konnte keiner von uns mehr schlafen, da es heftig zu regnen begonnen hat und wir uns ernsthaft Sorgen machen, ob wir heil wieder hier heraus kommen. Wir fahren kurz vor 6 Uhr los. In 6 km Entfernung sind die Hot Springs, die wir auch noch nach 26 Jahren sehr gut in Erinnerung haben. Aufgeweichte Pisten und tiefe Fahrrinnen führen dort hin.
Um halb sieben am Morgen baden wir in herrlich warmem Wasser mit Massagestrudel von oben. Das ist unvergleichlich. Im Gebüsch hört man ein Hippo grunzen. Kurz nach der Weiterfahrt sind doch tatsächlich sechs Hyänen direkt an der Piste. Wir rutschen weiter durch die Black Cotton Soil bis zum Mwanamungu Baobabtree.Das Auto macht was es will, es ist wie auf Schmierseife. Kurz bevor wir dort ankommen, sehen wir eine junge Löwin und gleich darauf entdecken wir weitere drei Löwen unter einer Borassuspalme.Der Platz bei diesem beeindruckenden Baobab ist schön weitläufig und mit einer Picknickhütte ausgestattet. Die Löwen in Sichtweite, genießen wir unser Lyonerbrot.Wir fahren noch mehrere Loops und sehen unheimlich viele Giraffen, Impalas, Gnus und Warzenschweine.Es wird jedoch immer dunkler und beginnt kräftig zu regnen. Wir beschließen am Mbuyu Picnicsite zu campen, der nur einen Kilometer von der Hauptpiste entfernt liegt.Immerhin müssen wir morgen um 10:00 Uhr am Gate sein. Wir sind nachmittags nach einer Schlammschlacht am Picnicsite angekommen……und genießen den Blick auf Hyänen, Giraffen, Gnus und Impalas. Am Abend gibt’s kräftigen Regen und wir machen uns Pfannkuchen mit Käse. Die Entscheidung hier zu campen war genau richtig.
Selous River Camp und Mloka
Wir machen uns kurz vor acht auf den Weg zurück zum Gate. Der erste Kilometer ging wieder durch Schlamm, aber war gut machbar. Fahren noch im Ort Mloka vorbei und ergänzen unsere Vorräte. Hier kann man Obst (Melonen, Ananas, Mangos, Papayas und Bananen) aber auch Gemüse (Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Karotten und Kürbisse) einkaufen. Aber auch Leckereien wie Samosas, frittierte Kochbananen und süße Schmalzkringel… …werden hier angeboten. Selbst ein paar Souvenirstände gibt es und abends dann Champions League im TV für die Fußballfans. Wir freuen uns jetzt auf eine Dusche und die idyllische Ruhe im Selous River Camp.
Kipepeo Beach Camp Dar es Salaam
Wir verbringen noch einmal zwei erholsame Tage am Strand, machen einen Ausflug mit der Kigamboni-Fähre nach Dar es Salaam, bevor es weiter geht nach Bagamoyo.
Ausflug ins DorfMit der Kigamboni-Fähre nach Dar es SalaamGroßstadt statt WildnisFischmarkt mit anliefernden BootenAm YachthafenTreffen mit einem lieben Freund, den wir in Tanzania vor 26 Jahren kennen lernten, was liegt näher als sich wieder in Tanzania zu treffen? Er ist gerade aus Deutschland eingeflogen 😉
Zurück zum South Beach…immer wieder unglaublich, was man alles auf einem Fahrrad transportieren kann
Bagamoyo Travellers Lodge
Durch den zähen Verkehr geht es aus Dar es Salaam auf der Old Bagamoyo Road nach Bagamoyo. Berühmt berüchtigt als Hauptumschlagplatz für Sklaven während der Kolonialzeit. Die Boma, die deutsche Post, der Friedhof sind wie die Gebäude, die unter dem Sultanat von Oman entstanden, dem Verfall preis gegeben. Seit die Stadt durch die Abschaffung der Sklaverei an Bedeutung verloren hat, wird hier nicht viel in den Erhalt investiert, oder aber katastrophal. Hässliche Neubauten direkt neben den morbiden historischen Gebäuden. Dennoch hat der Ort Charme. Gegen fünf sind wir am Firefly Camp das uns überhaupt nicht gefällt. Der Garten sieht nicht einladend aus, so fahren wir weiter zum Camp am Ende des Ortes bei der Travellers Lodge. Eine echte Empfehlung. Man campt in einem wunderschönen tropischen Garten direkt am Strand.Die riesigen Dhaus liegen malerisch am Strand oder schaukeln im Meer. Die sanitären Anlagen sind top und der Preis mit 8 USD pro Person akzeptabel.
Lushoto Mullers Mountain Lodge
Hier wird ein ganzes Bett auf dem pikipiki transportiert.
Es sind 296 km bis zur Müllers Mountain Lodge außerhalb von Lushoto.
Das erste Stück bis Msata geht auf super Teerstraße, ohne viel Verkehr in malerisch saftig grüner Landschaft. Nach dem Abzweig Richtung Korogwe – Lushoto beginnt der LKW-Verkehr, ist jedoch nicht so schlimm wie erwartet. Kurz vor Segeta passieren wir riesige Sisalplantagen. Der Sisalanbau scheint wieder lohnend zu sein, der Menge an Anbauflächen nach zu urteilen.
…..und schließlich kommen die wolkenverhangenen Usambara Mountains ins Sichtfeld.
In Korogwe am Straßenrand bekamen wir ein leckeres, üppiges Mittagessen mit Reis, Bohnen, Spinat, Hühnchen und Tomaten-Gurkensalat für 8000 TZH (3 €) für 2 Personen.Dann schraubt sich Idefix die kurvige enge Straße nach Lushoto hoch.Die Landschaft erinnert sehr an Allgäu oder Schwarzwald. Mäandernde Bäche, Wasserfälle und blau blühende Jakarandabäume geben eine malerische Kulisse ab.
An der Mountain View Lodge angekommen hat es nur noch 22° Grad, es ist saftig grün und die Lodge, ein altes britisches Landhaus, versetzt einen um Jahrzehnte zurück. Alles wirkt gepflegt und mit Hingabe aufgebaut. Eine echte Empfehlung. Wir werden die kühle Nacht genießen.
Spaziergang rund ums Dorf in Begleitung ;-))
Wir beschließen am Abend morgen zum „End of the World View Point“ zu fahren. Jetzt sind wir so weit gefahren, dass wir wenigstens am Ende der Erde noch vorbeischauen müssen.
Mambo View Point Lodge and Camping in Mambo bei Mtae
Es sind 60 km bis Mtae auf Erdpiste, die ganz gut befahrbar ist, teilweise steil und eng. Es geht durch herrliche Landschaft mit natürlichem Urwald, aber auch aufgeforstete Gebiete und natürlich viel Ackerland.Überall wird Gemüse wie Kohl, Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Paprika und Gurken angebaut. Aber auch Mais und Reis, Bananen, Mangos und Zitronen. Die letzten Kilometer Zufahrt zur Mambo View Lodge sind atemberaubend schön und ziemlich steil.Als wir oben angekommen sind (1890 m.ü.M), lässt die Begeisterung nicht nach. Wir stehen auf dem einzigen Platz zum campen und genießen die Aussicht und die gute Luft. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang und schauen uns die Umgebung an. Es ist unbeschreiblich schön was Hermann der Holländer und seine Frau hier geleistet haben. Die Anlage hat mehrere Häuser, die man mieten kann, und jedes liegt irgendwo am Berghang mit atemberaubendem Ausblick. Beim gemeinsamen köstlichen Abendessen erzählt Hermann über die Projekte, die sie für die Menschen im Dorf initiiert und weiter geplant haben. Wir sind wirklich beeindruckt und können diesen Ort, die Menschen und die Art und Weise wie hier wirklich Entwicklung erreicht wird, nur empfehlen.
Moshi
Nach einem gemeinsamen Foto starten wir unsere letzte Etappe nach Moshi. Es sind etwa 300 km zu fahren. Die ersten 120 km fahren wir auf Piste. Zunächst bis Nkelei, dann biegen wir ab auf eine abenteuerliche, abwechslungsreiche Piste über Manolo, die sich ab Langoni steil und in engen Serpentinen, aber in faszinierender Landschaft ins Tal hinabschraubt bis Mkomazi, wo das Thermometer bereits wieder auf 35° gestiegen ist. Wir passieren die Same Mountains, dann die Pare Mountains und fahren mit Blick auf den von Wolken umhüllten Kilimanjaro weiter bis Moshi.
Hindu-Tempel und Moschee in Moshi
Hier kann Idefix nun seinen wohlverdienten Urlaub antreten, bevor es im Januar weiter nach Kenia geht.
Wir verlassen nun diese angenehmen Temperaturen und fliegen zurück ins kalte trübe Deutschland, wo wir gemeinsam mit der Familie Weihnachten feiern und zurück zur Arbeit gehen. Aber bald sind wir wieder zurück auf diesem wundervollen, spannenden Kontinent.
MALAWI Juni / Juli 2017 Barefoot Camp kurz vor Lilongwe
Vom Wildlife Camp in Sambia kommend geht es nun in Richtung Malawi. Zunächst fahren wir nach Chipata. Auf der Strecke sehen wir viele Sonnenblumenfelder. Hätte nicht gedacht, dass in diesem Teil Afrikas so viel Sonnenblumenöl produziert wird. Manche Leute haben sich wiederum auf Steine schlagen spezialisiert. Man sieht am Straßenrand viele ordentlich aufgehäufte Steinhaufen. Wieder andere haben sich aufs Holzkohle produzieren oder Lehmziegel brennen spezialisiert. Interessant sind auch die geflochtenen großen Maisspeicher vor den Hütten. Um 10:30 Uhr sind wir in Chipata,füllen unsere Gasvorräte auf, gehen tanken und einkaufen. Es ist mal wieder Samstag und die Hölle los. Sind froh als wir um halb zwölf weiter zur Grenze bei Mchinji können. Um Viertel vor eins sind wir durch, nicht einmal eine Stunde, das war der kürzeste und freundlichste Grenzübertritt. Es fielen keine Road Taxes oder Carbon Taxes an wie in Zimbabwe und ein Visum hätten wir hier auch bekommen, nicht wie in manchen Foren behauptet wurde, dass es kein Visum on arrival gibt. Wir schließen noch eine Haftpflichtversicherung ab und weiter geht’s. Kommen um halb vier am Barefoot Camp an. Hier gibt es sogar Gras auf dem man stehen kann. Angenehm nach so viel Staub. Ein sehr gepflegtes Camp?. Wir genießen einen entspannten Nachmittag und kochen endlich Miracoli, gehen früh ins Bett und schlafen mal so richtig aus.
Heute wollen wir uns den Unterstellplatz für unser Auto anschauen. Hier soll unser Isuzu die nächsten Monate bis November stehen, bevor es weiter in den Norden Malawis und dann nach Tanzania geht. Wir fahren um halb zehn zum Supermarkt, kaufen ein paar Kleinigkeiten ein. Begeben uns dann in die nächste Mall wo wir bei Game die kleinen blauen Campingaz-Kartuschen einkaufen. Ansonsten kann man zu Lilongwe nicht viel berichten, es ist auf alle Fälle keine schöne Stadt, aber entspannt und sicher nicht die Stauhauptstadt Afrikas.
Steps Rest Camp Sunbird Livingstonia – Senga Bay, Salima
Auf der Strecke nach Salima sind wir in eine Radarkontrolle geraten und mussten 5000 MWK bezahlen (ca. 5 Euro). Sind statt 50 wohl 58 km/h gefahren. Pech gehabt.
Die Menschen hier produzieren viel Holzkohle, es ist entsprechend viel abgeholzt. Und sie machen sehr schöne Korbwaren und Möbel.
Malawi ist ein Fahrradland, es wird alles auf Fahrrädern transportiert. Einschließlich Fahrgäste 😉 Schließlich erreichen wir den Reisdistrikt Salima. Hier sieht man auch schon Zeichen von Tourismus. Es gibt Souvenirstände und viele Lodges. Ganz anders als vor 30 Jahren, als wir zuletzt hier waren. Wir holen uns leckere Samosas… …und fahren ins Steps Rest Camp, wo wir die einzigen Campgäste sind. Versuchen uns an die Gegebenheiten von damals zu erinnern. Es ist immer noch sehr schön hier und das Wasser im See lädt zum Baden ein. Wir schauen den Kindern beim spielen zu und gehen spazieren.
Am See ist es angenehm warm im Vergleich zu Lilongwe. In der Nacht werden wir von 3 Wachmännern bewacht, da lasse ich sogar die frisch gewaschene Wäsche hängen.
Thumbi View – Chembe, Monkey Bay
Nach einer stürmischen Nacht fahren wir gemütlich um 8:00 Uhr los über Salima nach Monkey Bay. An der Mua Mission sehen wir uns das Craft Centre an, was wirklich beeindruckend ist. Setzen dann unsere Route bis zur Thumbi View Lodge fort. Hier kann man es definitiv ein paar Tage aushalten. Es sind überwiegend junge Gäste hier und es macht alles einen relaxten Eindruck.
Spaziergang zum Otterpoint. Am Nachmittag geht´s auf Sunsetcruise. Spaziergang durchs Dorf Chembe diesmal in östlicher Richtung bis zur Fat Monkey Lodge.
Sechs Wochen voller Erlebnisse und Eindrücke liegen hinter uns, aber bald sind wir wieder auf dem afrikanischen Kontinent und genießen wieder die atemberaubenden Landschaften und die freundlichen Menschen Afrikas.
Wir fahren weiter Richtung North Luangwa. Das Tagesziel ist das Chipuka Camp am Ausgangsgate des Luambe Nationalparks. Wir sind kurz vor acht am Milyoti Gate und fahren Transit durch den Nsefu Sector. Hierfür muss man nicht die übliche Prozedur mit Registration durchlaufen und der Transit ist kostenlos. Begegnen unterwegs Fahrradfahrern und Fußgängern mitten im Nationalpark. Angeblich wurden gestern Abend auf dieser Strecke Wildhunde gesehen und wir schauen aufmerksam danach. Leider erfolglos. Wir verlassen den Sector über Chikwinda Gate. Die Piste war bis hier ganz gut befahrbar. In etwa einer Stunde waren wir durch. Bei der Ausfahrt muss der Transit registriert werden. In den Dörfern die wir passieren herrscht buntes Treiben und viel Gelächter. Die Frauen an den Waschplätzen und beim Mais stampfen. Man winkt uns freudig zu. Sind um 11:00 Uhr am Gate zum Luambe Nationalpark. Der Transit beträgt 27 km und ist ebenfalls kostenlos. Die Piste wirkt frisch gerichtet. Es gibt mehrere Furten, die mit Ästen oder Sandsäcken ausgelegt sind. Mitten in einer der Furten steckt ein sambischer Hilux fest und wir schleppen ihn über die Furt, damit er weiterfahren kann. Kommen um die Mittagszeit am Chipuka Community Camp an, das etwa 7 km vom Gate entfernt liegt und genießen die Aussicht auf den Fluss und die Ruhe. Die Community hat sich hier wirklich Mühe gegeben und alles liebevoll gestaltet. Es gibt sogar eine Dusche und Toilette. Die Caretaker müssen allerdings Wasser aus der Pumpe in den Tank im Baum füllen, was eine beschwerliche Arbeit bedeutet. Die Übernachtung kostet 10 US$ pP.
North Luangwa – Chifunda Community Camp
Es ist so herrlich ruhig im Camp am Morgen bis John, einer der fürsorglichen Caretaker, Holz für uns hackt und ein Feuer entfacht. Dieses Camp war mit eines der schönsten und kann absolut empfohlen werden – wir haben es auf der Rückfahrt nochmals besucht. Kurz vor acht machen wir uns auf den Weg Richtung North Luangwa. Wir wollen heute bis zum Chifunda Bushcamp am Mwanya Ponton. Wir fahren über Zokwe, um dort im Office die Registrierung vorzunehmen und Informationen einzuholen über die Möglichkeiten im Park. In Zokwe gibt es kein Office, nur einen Checkpoint. Am Checkpoint freuen sich die Kinder über Bonbons. Es ist schön zu sehen, dass man mit Kleinigkeiten hier Kinder noch glücklich machen kann. Überhaupt wirken die Kinder sehr unbeschwert und zufrieden. Nach Unklarheiten im Tracks4Africa Kartenmaterial über die Zuahrt kommen wir am Nachmittag im Chifunda Community Camp an. Es wurde im Reiseführer als nachlässig geführt bezeichnet, was wir allerdings nicht so empfanden. Die Lage ist sehr schön am Fluss und es gibt Toiletten und eine Dusche. Es stehen sogar überdachte Tische und Stühle bereit, der Platz ist sauber und nett gestaltet. Es kostet 15 USD pro Person. .
Wir starten pünktlich um 6:00 Uhr zur Pontonfähre, die uns in den North Luangwa bringt. Das ist eine holprige Angelegenheit über Stege aus Ästen bis man zur kleinen Fähre aus alten Fässern und Brettern kommt, die das kurze restliche Flussstück überwindet. Im Park sind die Pisten gut befahrbar, wenn auch rumpelig. Wir fahren mit unserem Scout zunächst am Luangwa entlang nach Süden mit vielen Hippos, Krokodilen und bezaubernder Landschaft Richtung Mwaleshi. Es geht durch Mopane- und Miombowald, immer begleitet von Schwärmen an Tsetsefliegen, die unser dunkles Auto permanent attackieren. Frühstück gibt es am Mwaleshi mit Rührei und Hippos an einem wunderschönen Flussabschnitt.Danach geht es dann Richtung Norden, als uns plötzlich drei Hippos in Kleinbusgröße direkt vors Auto laufen. Der erste reißt das Maul auf und droht uns. Wir bleiben sofort stehen und lassen sie vorbei ziehen. Die nördliche Route ist die interessantere und tierreichere. Wir sehen Zebras, Warzenschweine, Elefanten, Impalas und Pukus. Alle Tiere sind jedoch sehr scheu und flüchten. Selbst die Hippos im Wasser sind nicht relaxed wie sonst und rennen neben dem Auto im Wasser. Angeblich sind wir die ersten Touristen hier in diesem Teil des Parks in dieser Saison. Die Landschaften wechseln hier ständig und bieten viel Abwechslung. Allerdings rumpeln wir hier durch harte Pisten und überqueren unzählige steile Furten. Der Parkeintritt beträgt 25 USD pro Person und 15 USD fürs Fahrzeug. Zusätzlich muss man einen Scout mit Kalaschnikow mitnehmen, wenn man nicht Transit zum Mano Gate fahren möchte. Gerade zum Sonnenuntergang waren wir wieder im Camp. Ich hab schnell Brotteig gemacht, damit wir nach dem Grillen backen können. Sehr lecker war der Butternutkürbis vom Grill.
Heute fahren wir wieder Richtung South Luangwa und werden Zwischenstation in dem schönen Community Camp in Chipuka machen. Mich begeistern die Alltagsszenen in den Dörfern.
Es geht Viertel vor neun los, 110 km auf Piste zu fahren heute. Die Landbevölkerung baut hier Baumwolle an, die in großen Säcken bereit liegt zur Abholung. Es gibt Mango- und Papayabäume sowie Bananenstauden. Und glücklicherweise in fast jedem Dorf einen Brunnen. Uli, den wir gestern im Chifunda kennen gelernt haben, hat bei diesem Projekt mitgeholfen. Die Brunnen kommen wohl aus Indien und gelten als sehr zuverlässig. Am Zokwe Checkpoint verteile ich Buntstifte, die mir die Kinder quasi aus der Hand reißen. In Zokwe versuchen wir Mehl einzukaufen. Werden immer weiter geschickt bis wir auf eine Gruppe Frauen treffen, die das äußerst lustig finden, dass der Mzungu Mehl kaufen will – Fertigmehl gibt es einfach nicht (erst wieder in Mfuwe). So zuckeln wir ohne Mehl weiter bis zum Abzweig ins Chipuka CC. Wir sind um die Mittagszeit am Camp und faulenzen den Nachmittag mit Blick auf den Luangwa und mit himmlischer Ruhe, die nur durch vereinzelte Vogelrufe durchbrochen wird.
Wildlife Camp Mfuwe
Wir starten um halb neun. Am Morgen war eine Herde Elefanten am Fluss. Die drei Jungs vom Chipuka Camp freuen sich über ein gutes Trinkgeld. Für den Transit durch den Luambe benötigen wir wieder eine Stunde. Wir begegnen Warzenschweinen, Impalas, Pukus und Pavianen. Die drei Furten gingen problemlos. Am Checkpoint treffen wir noch einen Schweizer Rentner der in die andere Richtung ganz alleine unterwegs ist. Jetzt passiert man wieder Dörfer und begegnet Menschen. Selbst eine kleine Moschee findet sich in einem der Dörfer. Die Leute haben riesige Grasbüschel gesammelt um ihre Häuser neu zu decken. Wir erreichen den Nsefu Sector um 11:00 Uhr und passieren das Chikwinda Gate. Fahren kurz über die Killing Fields zu den Hot Springs … … und sind am frühen Nachmittag im Wildlife Camp, wo wir von Elefanten, Meerkatzen und Hippos sowie Krokodilen begrüßt werden. Das Camp liegt sehr schön am Luangwa, ist nett gestaltet und es gibt viel zu schauen. Unser Favorit in Mfuwe.
Wir starten um 6:00 Uhr zum Game Drive. Nachdem gleich nach der Brücke ein Leopard gesichtet wurde und drei Autos den Weg blockiert haben, machten wir uns davon, war uns zu blöd. Wir fahren bis zur Wafwa Lagune und machen ein herrliches Frühstück in Gesellschaft von Elefanten, Giraffen, Zebras, Pukus und Impalas. Als uns eine Gruppe Elefanten den Weg versperrte, mussten wir umkehren und trafen einen Schwaben, der meinte, an der Sandbank einen Löwen, der gerade einen Büffel verspeist hat, gesehen zu haben und tatsächlich – es war unglaublich wie der Kopf des Löwen im Bauch des Büffels gesteckt hat. Wir haben lange zugeschaut und mussten später sogar direkt an ihm vorbei fahren. Da lag dann eine schöne Hyäne und hat schon gewartet, dass etwas für sie übrig bleibt. Auf dem Weg zum Airfield sahen wir dann noch einen schlafenden Löwen im Gebüsch. Ein schönes Abschiedsgeschenk für den letzten Game Drive, bevor es morgen weiter Richtung Malawi geht. Hier trennen sich auch unsere Wege, die Freunde müssen zurück nach Südafrika den Mietwagen abgeben.
Sambia Juni/Juli2017 Von Lusaka zum South Luangwa Nationalpark
Lusaka – Pioneer Camp
Von Mana Pools NP kommend fahren wir nun die Piste bis Chirundu wo wir über die Grenze wollen. An der Grenze wie üblich das gewohnte Chaos. Wir lassen uns von einem Agenten durch das bürokratische undurchsichtige Procedere mit Visum, Carbon Tax und Road Toll führen. Er bekommt dafür 10 USD, was die Sache wirklich wert war. Zwei Stunden dauert das Ganze, wir sind um 11:00 Uhr auf der sambischen Seite und fahren direkt ins Manda Hill Shopping Center in Lusaka zum Großeinkauf für die nächsten 10 Tage. Da es zu spät ist noch bis zum Bridge Camp weiter zu fahren, übernachten wir im Pioneer Camp in Lusaka. Es ist ein schönes Camp mit schlechter Zufahrt, aber heißer wohltuender Dusche.
Wir starten früh, um 6:30 Uhr. Wir fahren auf der Great East Road der Sonne entgegen. Auf den Straßen sind die Menschen zur Arbeit oder Schule unterwegs. Wir kommen zum Luangwa mit dem gestern nicht mehr erreichten Bridge Camp und rollen weiter an etlichen Roadblocks vorbei, die uns meist durchwinken oder freundlich begrüßen und nach Dingen aus Deutschland fragen. Die Straße ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran. Die Petauke-Sandwe Piste ist wohl derzeit nicht befahrbar, da die Auswaschungen zu groß sind. Gott sei Dank hatten wir uns für die Teerstraße entschieden, denn laut einem deutschen Paar, das wir gestern in Lusaka trafen, sind die Washouts erst kurz vor South Luangwa. Auf der weiteren Strecke werden gegrillte Mäuschen am Spieß verkauft?.
Wir entscheiden in Chipata weiterzufahren bis Mfuwe, wo wir am frühen Abend im Track and Trail Camp ankommen und alle sind ziemlich geschafft nach diesen 750 km.
South Luangwa -Track and Trail Camp
Wir starten um 8:30 Uhr zum Game Drive, sind den ganzen Tag in diesem faszinierenden abwechslungsreichen Park unterwegs. Der South Luangwa ist unglaublich tierreich. Wir sehen sogar einen Leoparden zur Mittagszeit.
Am Abend grillen wir Rinderlende mit Süßkartoffeln in Alufolie, Aubergine und Knoblauchbutter. Sitzen dann noch mit Jens und Regula und den Jungs von ihrem Solaraufbauteam zusammen beim Wein. Die beiden bauen eine Luxus Lodge auf und es war sehr interessant zuzuhören mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind.
South Luangwa Nsefu Sector-Zikomo Camp
Early morning game drive um 6:00 Uhr. Kaufen dann in Mfuwe für die nächsten Tage noch ein … …und machen uns dann um halb zehn auf die Strecke nach Zikomo. Ein tolles Camp direkt mit Blick auf den Nsefu Sector, allerdings etwas teuer. Der Blick über die weite Ebene ist traumhaft schön. Und es gibt sogar Wifi! Alles entspannt.
Frank und ich verbringen den nächsten Tag völlig relaxed mit Tierbeobachtung vom Camp aus, Wäsche waschen, Brot und Kuchen backen und lesen.
Wir kommen von Gache Gache und fahren zunächst Richtung Kariba. Wir schauen uns das Lomagundi Resort an, das sehr empfohlen wird vom Hupe Verlag. Gefällt uns aber überhaupt nicht. Bringen dann in der Nähe beim gut sortierten TM den stressigen Einkauf hinter uns und wollen zur Kushinga Lodge and Campsite. War leider closed. Irgendwann hatten wir das Rumgegurke und -gesuche satt und beschlossen weiter nach Makuti und zum Wildlife Office des Mana Pools NP bei Marongora zu fahren und dort zu campen. Hier muss man eh das Permit holen. Um halb vier haben wir das Permit und können weiter Richtung Headquarter. Müssen also nicht in Marongora übernachten. Vorher muss noch alles Obst gegessen werden. Es darf keines mit in den Park genommen werden. Wir passieren das Nyakasikana Gate und sind erstaunt, dass trotz starker Warnungen die Piste in keinem schlechten Zustand ist. Nach den heftigen Regenfällen wurde die Piste wohl gegradet. Wir bezahlen am Office und können auf Nyamepi 9 campen. Zum Abendessen gibt’s Spaghetti Bolognese und einen traumhaften Ausblick auf den Sambesi, die Hippos und Krokodile. Wir werden bei Sonnenaufgang wach und bestaunen die rotglühende Sonne über dem Sambesi. Um 7:00 Uhr geht’s auf Game Drive. Wir frühstücken am Long Pool….
Leberwurstbaum
und ziehen um auf No 25, wo uns die Meerkatzen bereits erwarten. Sie stehlen auch gleich eine Tomate und Cracker aus den Autos. Ein Elefant spaziert gemütlich durchs Camp und neugierige Warzenschweine besuchen uns. Beim späten Frühstück muss höllisch aufgepasst werden, dass die Affen nicht das Brot von den Tellern klauen. Die Meerkatzen sind überall und sehr schlau. Entspannter wird es erst abends, wenn sie sich auf ihre Bäume zurück ziehen.
Am Nachmittag Game Drive. Sehr schön war der Sonnenuntergang am Chine Pool.
In der Nacht hatten wir Hyänenbesuch. 3 Hyänen schlichen um unsere Autos, angezogen vom Geruch des gegrillten Fleisches.
Heute müssen wir bereits um 5:15 Uhr aufstehen zum Game Walk.
Wir sind zwei Stunden unterwegs, sehen eine Warzenschweinfamilie, ein Eland, natürlich viele Hippos, Krokodile und Zebras. Fahren dann gemütlich zur Mucheni Campsite.Es ist ein absolut schöner Platz wieder direkt am Sambesi und wir sind ganz alleine. Oder doch nicht? Gerade als wir anfangen wollen das Gemüse zu schneiden, kommt ein Pavianmännchen und klaut uns die Karotten vom Tisch. Anschließend haben wir Elefantenbesuch. Wir kochen das Gulasch ohne die Karotten auf dem Hobokocher und bewachen abwechselnd den Topf. Immer wieder kommen Elefanten zum trinken an den Fluss. Es ist sehr abwechslungsreich und faszinierend schön hier.
Um halb 9 gehts weiter bis zum 60 km entfernten Chitake I Camp, das wir um die Mittagszeit erreichen. Das Buschcamp liegt direkt am Fluss, der allerdings hier fast kein Wasser mehr führt. Es kommen Zebras und Impalas zum grasen und trinken. Später eine ganze Herde Paviane … … und eine Elefantenmutter mit Jungem. Besonders reizend war das neu geborene Pavianbaby zu beobachten, das kaum laufen konnte. Am Abend hören wir in der Ferne die Löwen brüllen. Wir essen Spaghetti Carbonara und schlafen friedlich bis es am nächsten Morgen nach Sambia weitergeht.
Zimbabwe Juni/Juli 2017 Chizarira Nationalpark bis GacheGache am Karibasee
Chizarira Nationalpark
Vom Hwange Nationalpark kommend, wo die letzte Nacht eiskalt war, brechen wir früh auf zu diesem wilden Nationalpark, der weniger für seine Tierwelt berühmt ist, als für die unbeschreiblich schöne Natur. Nach einem Einkaufsstopp in Dete fahren wir 160 km bis Manjolo. Immer wieder stehen „hungrige“ Kinder am Straßenrand und wir verteilen was wir können. Streckenweise war die Piste durchsetzt mit Schlaglöchern. In Manjolo ging es dann zunächst auf Gravelroad – 40 km Wellblechpiste – aber gut zu fahren. Landschaftlich sehr reizvoll mit Blick auf die Berge. Es geht bis auf 1100 m hinauf. Man kommt immer wieder über Brücken mit interessanten Ausblicken. Die letzten 20 km auf die steile, steinige Piste zum Park. Die 20 km Piste auf die Anhöhe des Chizarira gehen zunächst durch Urwald, es ist wunderschön hier durchzufahren, wenn auch mühselig (meist 1.Gang Untersetzung). Oben wird es etwas trockener. Wir freuen uns als wir am Gate sind, rumpeln weiter bis zum Office wo wir 94 USD bezahlen und brauchen eine weitere Stunde für die 6 km zum Kaswisi 1 Camp. Es ist wildromantisch. Wir essen Spaghetti mit Thunfischsauce und als wir das Brüllen der Löwen immer näher kommen hören, verkriechen wir uns ins Bett.
Die Nacht war eiskalt und wir freuen uns aufs ausgiebige Frühstück in der Sonne. Unser Tagesziel für heute ist die 10 km entfernte Campsite Mucheni View. Starten um 10:00 Uhr wieder aufgewärmt ? Kommen ca. eine Stunde später an Mucheni Gorge an und sind ganz begeistert von der Aussicht. Hier erfahren wir von den Caretakern, dass wir im „home of the lions Kaswisi“ übernachtet haben?. Einen Kilometer weiter ist die Campsite Mucheni View mit mindestens genauso schönem Ausblick in die Ferne Richtung Karibasee. Hier gibt es auch Wasser aus einer neu verlegten Leitung. Wir nutzen den Nachmittag zum Wäsche waschen und organisieren und machen einen Spaziergang zur Gorge.
Gache Gache
Wir machen uns um halb 8 auf den beschwerlichen Abstieg aus dem Nationalpark, der ca. 2 Stunden für 20 km dauert. Es sind 280 km Piste bis Gache Gache, unser heutiges Tagesziel. Die Piste nach dem Abzweig ist zunächst gut befahrbar mit 50-er Schnitt. Man passiert viele hübsche Dörfer. Einige Menschen halten die Hand auf, viele grüßen einfach freundlich und freuen sich über die Abwechslung. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und in gutem Zustand. Man muss jedoch höllisch aufpassen, da die Piste noch von der letzten Regenzeit sehr schlechte Passagen mit tiefen Auswaschungen hat . 111 km vor Gache gibt es eine Tsetsefliegenkontrolle. Hier wird mit einem Spray etwas Insektizid in Richtung Gaspedal gesprüht und ein Schwätzchen gehalten. Schon kann man weiterfahren. Die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens hat sich uns jedoch nicht erschlossen. Zwischen den Bäumen hängen alle paar Meter schwarzblaue Tücher als Tsetsefliegenfallen. Die restliche Strecke war landschaftlich sehr reizvoll, vor allem der Abstieg zum Karibasee. Nach 9 Stunden Fahrt sind wir im Gache Gache Camp angekommen und waren ziemlich erledigt. Wir sind die einzigen Gäste hier und bleiben zwei Nächte.
Zimbabwe Juni/Juli2017 Matobo Hills und Hwange Nationalpark
Vom Khama Rhino bei Serowe in Botswana wollen wir weiter ins Big Cave Matopos Camp in Zimbabwe und sind gespannt was uns in Zimbabwe erwartet. Den Katalog mit den möglichen zu beanstandenden Vergehen hatten wir vorab abgearbeitet. Roter Leuchtstreifen vorhanden, weiße Leuchtpunkte an den Eckpunkten des Fahrzeugs angebracht, zulässiges Gesamtgewicht und Leergewicht am Auto gekennzeichnet, LHD-Aufkleber angebracht. Eigentlich waren wir gewappnet….
Waren um 6:00 Uhr wach. Um kurz nach 8:00 Uhr konnten wir los Richtung Grenze nach Zimbabwe bei Plumtree. Das Navi hat uns dann erstmal auf Piste geleitet, um Serowe herum über Topisi. Vermutlich streckenmäßig kürzer, aber ziemlich übel mit weggeschwemmten Straßenabschnitten. Diese 60 km haben Zeit gekostet. 12:45 Uhr Ankunft Plumtree, 15:45 Uhr Weiterfahrt. Von Schalter zu Schalter, zur Kasse, zum Formulare ausfüllen und wieder zurück und immer wieder dieselben Informationen abgeben. Der Abschluss durch eine besonders unfreundliche Beamtin vom Zoll war die Krönung. Fahren nun weiter zum Big Cave Matopos. Dieses sehr schöne Camp mit toller Ablution und heißem Wasser tut gut nach dem Einreiseprocedere. Sogar das Feuer wurde für uns entfacht. Wir grillen Rinderlende und essen Avocado-Tomatensalat mit Buttertoast und sind rundum zufrieden.
Hwange Nationalpark
Sinamatella Camp
Wir fahren über Bulawayo und kämpfen uns durch die Roadblocks. Auf der Strecke Plumtree bis Hwange waren es insgesamt 15, gefühlt alle 10 Minuten. Es lief aber immer freundlich und korrekt ab. Am Isuzu funktionierte eines der Lämpchen für die Nummernschildbeleuchtung nicht (10 $) und am Leihwagen waren der rote Reflexstreifen nicht durchgängig – machte 20 $. Wir bezahlten und bekamen eine Quittung (die bei den weiteren Kontrollen vor erneuter Strafe schützte).
Die Anfahrt zum Sinamatella Camp geht zunächst durchs Kohleabbaugebiet bevor es in Mopanewald übergeht. Pünktlich zum Kaffee sind wir am Camp, leider waren die Plätze am Rand des Hochplateaus belegt und wir stellten uns in die 2. Reihe.
Masuma Dam
Wir starten früh zum Mandavu Dam, wo wir in aller Ruhe und in Gesellschaft unzähliger Klippschliefer, Hippos, Zebras und Weißkopfseeadler ausgiebig frühstücken. Um die Mittagszeit begrüßen uns die Hippos schnaubend am Masuma Dam, dem heutigen Tagesziel. Die Krokodile liegen grinsend am Wasser und wir verbringen den Nachmittag mit Tierbeobachtung.
Ngweshla Pan
Auf der Fahrt zur Ngweshla Pan sehen wir Marabus und Wildgänse. Kurzer Stop an der Shumba Pan bevor es auf zwei Streifen übrig gebliebener Teerstraße (von den Engländer gebaut?) zur Gouavala Pan geht.Als wir am Nachmittag ankommen genießen wir den Kaffee und die Ruhe in der Sonne. Die weite Ebene ist wunderschön.
Makwa Pan
Fahren Richtung Main Camp über Kennedy Pan nach üppigem Pancake-Frühstück mit Pavianen. Sehen Impalas, Riesentrappen, Paviane, einen Schakal und natürlich Elefanten. Am Main Camp buchen wir uns auf der Makwa Pan ein (66 USD), wo es keine Facilities, Caretaker und Zäune gibt. Schauen noch bei der Nyamandhlovu Pan vorbei, die sehr tierreich ist und machen uns dann über Dopi Pan auf zum Tagesziel. Wir campen an einer schönen Plattform mit Pavianen, Kudus und Krokodilen. In der Nacht sorgen Hyänen und Löwen für eine starke Geräuschkulisse.
Unsere nächste Etappe ist der Chizarira Nationalpark, berühmt berüchtigt für seine üble Zufahrt.