Paddeln auf der Lahn

Wir starten am Sonntag in Odenhausen bei Norbert und Steffis Imbiss, die uns freundlicherweise erlauben unser Auto für etwa 2 Wochen auf ihrem Parkplatz stehen zu lassen. Vortritt bekommt eine Rudergruppe mit 20 Booten, die eine Prüfungsfahrt absolvieren.

TAG 1

Und los geht’s mit ordentlich Gepäck durch die schöne Flusslandschaft der Lahn. Wir absolvieren unsere erste Bootsrutsche und bleiben prompt hängen,  können uns aber befreien. Da wir die Tour gemütlich angehen wollen paddeln wir lediglich bis zum Camping Wismarer See, wo wir auf der Wiese unser Zelt aufbauen.

TAG 2

Am Montag, nicht lange nach dem Start, geraten wir in eine Strömung, die uns direkt auf niedrig hängende Äste zu führt. Wir neigen uns blöderweise Beide zur rechten Seite um auszuweichen und kentern. Alles nicht Festgezurrte wurde weg gespült und ich lande mit der rechten Seite auf einem Fels, was sehr schmerzhaft war. Frank sammelt die Gegenstände,  die es angespült hat ein und weiter geht’s.

Unterwegs treffen wir auf eine Familie und wir unterhalten uns kurz und beschließen beim SKC Gießen gemeinsam zu campen. Hier gibt es nur 3 Zeltplätze. Im Ort ersetzen wir die verlorenen Gegenstände so gut wie möglich.

TAG 3

Ein harter Tag mit 18 Kilometern unter Schmerzen steht bevor. Wir erreichen den Zeltplatz des KC Wetzlar erst am Abend und campen auch hier mit Sarah, Martin, Fidelius und Flora und lernen hier auch Tim und Julius kennen.

Zeltplatz des KC Wetzlar mit Duschen und reichlich Tischen und Bänken

TAG 4

Heute geht es um 11 Uhr los, es sind 3 Schleusen zu bewältigen.  Da mehrere Boote unterwegs sind,  gestaltet sich das unproblematisch, da man sich gegenseitig helfen kann. Wir treffen uns alle auf dem Zeltplatz in Solms. Es waren heute entspannte 10 km zu paddeln.

Wie Schleusen funktionieren

Eine Schleuse ist eine Art Kammer, die durch zwei Tore verschlossen werden kann. Ein Tor liegt auf der Seite des höheren Flussabschnitts (Oberwasser) und das andere auf der Seite des tieferen Abschnitts (Unterwasser).

Talfahrt

  1. Einfahrt: Das Boot nähert sich der Schleuse auf der Seite des höheren Wasserstandes. Das obere Schleusentor öffnet sich (auf der Lahn bis Limburg in Selbstbedienung), und das Boot fährt in die Schleusenkammer ein.
  2. Absenken: Sobald das Boot in der Kammer ist, wird das obere Tor geschlossen. Ventile im unteren Tor oder am Boden der Kammer werden geöffnet, damit das Wasser langsam aus der Kammer in den unteren Flussabschnitt abfließen kann. Der Wasserstand in der Kammer sinkt, bis er die gleiche Höhe wie das Unterwasser hat.
  3. Ausfahrt: Das untere Schleusentor wird geöffnet, und das Boot kann die Schleuse verlassen und seine Fahrt auf dem tieferen Flussabschnitt fortsetzen.

Am Abend sitzen wir alle beisammen am Lagerfeuer.

TAG 5

Die Nacht war kalt und sehr nass, so genießen wir die Sonne am Morgen beim Frühstück.

Wir starten früher als die Anderen, da heute bis Weilburg 16 km zu paddeln und ein Schiffstunnel, sowie eine Doppelschleuse zu passieren sind. Zudem sind wir langsamer als die Jüngeren. Treffen uns jedoch in Selters wieder…

…und campen gemeinsam mit Sarah, Martin,  Flora und Fidelius auf dem Jugendzeltplatz Hauseley direkt nach der Doppelschleuse in Weilburg. Martin und Sarah gehen mit den Kindern Weilburg anschauen und essen.

TAG 6

Gemeinsam mit Flora besorge ich am Morgen Medikamente,  Fide hat sich den Magen verdorben. So lassen wir es heute gemütlich angehen. Da wir heute nur bis Gräveneck paddeln (6 km) ist das kein Problem.

Weilburg

Auf dem Fluss staunen wir nicht schlecht, es ist sehr viel los und die Schleuse gerammelt voll. Wochenende!

In Gräveneck beschließen unsere Vier weiter bis Arfurt zu paddeln, denn hier am Campingplatz ist sehr viel los.

Wir bleiben und treffen noch einmal Tim und Julius, die hier ihre Tour etwas verkatert beenden und von Tims Frau abgeholt werden.

Nachdem wir seit Tagen von den Schnitzeln im Restaurant Lahn Terrasse des Campingplatzes Gräveneck gehört haben, gehen wir natürlich am Abend den Wahrheitsgehalt testen. Ich entscheide mich jedoch für Pizza. Beides, Schnitzel und Pizza kann man uneingeschränkt empfehlen.

TAG 7

Die Nacht über habe ich mich ziemlich durchgequält mit Schmerzen im Brustkorb. Als es am Morgen dann noch zu tröpfeln beginnt, sehe ich das als Wink des Schicksals die Paddeltour hier abzubrechen. Der Bahnhof liegt direkt am Campingplatz und so gestaltet sich die Fahrt zum Auto völlig problemlos. Ein Umstieg in Gießen und schon sind wir da.

Bis am Nachmittag haben wir alles verstaut. Ich will einen Platz in Limburg auf dem Campingplatz reservieren,  aber sie sind vollkommen ausgebucht. Wir entscheiden uns für Runkel, wo wir auf dem örtlichen Stellplatz übernachten. Gönnen uns ein leckeres Essen beim Italiener und schauen uns den netten Ort an.

TAG 8

Am nächsten Tag parken wir das Auto in Eschhofen, einem Vorort von Limburg und fahren mit dem Zug in die schöne Stadt.

Die historische Altstadt

Das Herzstück von Limburg ist die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt. Sie ist geprägt von verwinkelten Gassen, Kopfsteinpflaster und einer beeindruckenden Dichte an liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Viele dieser Gebäude sind mit kunstvollen Schnitzereien verziert und beherbergen heute kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants. Ein besonderes Highlight ist das Haus der sieben Laster.

Der Limburger Dom:

Weithin sichtbar und auf einem Kalkfelsen über der Altstadt thronend, ist der Dom St. Georg das Wahrzeichen der Stadt. Er ist ein Meisterwerk der Spätromanik und Frühgotik und beeindruckt mit seinen sieben Türmen und der farbenfrohen Fassade. Der Dom ist nicht nur von außen ein Blickfang, sondern auch von innen sehenswert.

Trotz des Kenterunfalls hatten wir 7 schöne Tage, viele unglaublich nette Menschen kennengelernt,  die uns immer unterstützt haben und einen Teil von Deutschland kennengelernt,  den wir seither nicht kannten.

Immerhin 70 km haben wir geschafft, sind uns aber einig, dass wir beim nächsten Mal wieder in Skandinavien oder im Baltikum mit unserem Gumotex unterwegs sein werden. Uns gefällt es einfach unser Zelt da aufzustellen, wo es uns gerade gefällt.

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